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Tag der Architektur heute in Stralsund gestartet

(lifePR) (Berlin, )
Der Staatssekretär im Bundesbauministerium Dr. Engelbert Lütke Daldrup hat heute in Stralsund den bundesweiten Tag der Architektur eröffnet. Unter dem Motto „Moderne trifft Erbe“ stehen dem interessierten Publikum knapp 1600 Bauprojekte in rund 730 Orten offen. Lütke Daldrup kündigte eine Initiative für eine Nationale Stadtentwicklungspolitik an: „Wichtig ist, die Stadt als Ganzes im Blick zu behalten – nicht Denkmalschutz hier, Moderne dort.“

Lütke Daldrup betonte, die Qualität der europäischen Stadt beruhe nicht zuletzt auf der Qualität des Zusammenspiels von Alt und Neu: „Das Zusammenspiel von Alt und Neu muss mit Qualität erfolgen. Das setzt ein öffentliches, kritisches Bewusstsein voraus, ein öffentliches Interesse für Architektur und Baukultur. Dieses Interesse muss gefördert werden, die Wissensgrundlagen müssen verbreitert werden – dazu tragen Veranstaltungen wie der Tag der Architektur maßgeblich bei.“

Der Präsident der Bundesarchitektenkammer Prof. Arno Sighart Schmid erklärte: „Wenn wir heute in Stralsund den bundesweiten Tag der Architektur unter dem Motto ,Moderne trifft Erbe’ starten, ist das ein bewusster Schritt auf das Erbe zu. Gleichzeitig ist das Motto ein Bekenntnis zur Moderne in der Architektur. Wir möchten selbstbewusste zeitgenössische Architektur, die Respekt vor dem Kulturerbe und insbesondere vor authentischen Kulturdenkmalen zeigt.“

Schmid sagte weiter: „Moderne trifft Erbe ist ein Appell an uns Architekten und an die Öffentlichkeit zugleich. Wir Architekten müssen das Erbe ernst nehmen, dürfen Moderne nicht als Provokation um der Provokation willen betreiben. Auf der anderen Seite brauchen wir Partner, die bereit sind, sich auf eine neue Architektursprache einzulassen. Wir müssen uns unserer Zeit stellen und wir brauchen Bürger, die mitreden können, wenn es um die gebaute Umwelt geht. Deshalb brauchen wir mehr Architektur in der Schule. Deshalb brauchen wir die von der Bundesregierung ins Leben gerufene Bundesstiftung Baukultur. Und deshalb brauchen wir den Tag der Architektur, der jedes Jahr weit über 100.000 Besucher anzieht.“

Der Präsident der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern unterstrich: „Als Architekten haben wir den Anspruch, Altes nicht zu kopieren, sondern eine zeitgemäße Architektursprache zu finden. Auch die Baumeister der Vergangenheit, die unsere imposanten identitätsstiftenden Stadtbilder schufen, hatten diesen Anspruch. Wäre dem nicht so gewesen, sähen unsere Städte und Dörfer heute alle gleich aus – ein architektonischer Einheitsbrei, der eben keine Identität schaffen würde.“

Der Bauminister von Mecklenburg-Vorpommern Dr. Otto Ebnet hob die Bedeutung der Städte als Zukunftsstandorte hervor: „Dass der Städtetourismus in Mecklenburg-Vorpommern am stärksten wächst, hat mit Qualität zu tun, die ganz besonders unsere Hansestädte inzwischen bieten. Architekten haben einen entscheidenden Anteil daran, wenn historische Gebäude fachgerecht saniert sind und in alter Pracht erstrahlen und es ist maßgeblich ihr Werk, wenn sich Neues harmonisch ins Stadtbild einpasst und zu ganz neuen Seherlebnissen führt.“

Der Architekt Stefan Behnisch erläuterte das architektonische Konzept des Veranstaltungsorts: „Der Ozeaneum genannte Neubau des Deutschen Meeresmuseums entsteht am Rande der Stralsunder Altstadt direkt an der Ostsee. Er ist als offene Anlage konzipiert, die, ähnlich vom Meer umspülten Steinen, von allen Seiten von Menschen und Licht durchströmt wird. Da die Ausstellungen und Aquarien kein Tageslicht benötigen, werden sie von geschlossenen Fassaden umfasst, die sie räumlich definieren. Frei geschwungene helle Stahlbänder, die an vom Wind geblähte Segel erinnern, definieren die Form der einzelnen Baukörper. Vom Dach des Ozeaneums haben Besucher einen wunderbaren Ausblick über die Stadt und über das Meer nach Rügen. Eines der drei historischen Speichergebäude auf dem Grundstück ist in die Nutzung des Ozeaneums einbezogen.“

Der Direktor des Deutschen Meeresmuseums Dr. Harald Benke ergänzte: „Bereits die bestehenden Ausstellungen und Aquarien im Meeresmuseum befinden sich in einmaligen Räumlichkeiten inmitten der zum UNESCO-Welterbe zählenden Altstadt Stralsunds. Im ehemaligen Dominikanerkloster St. Katharinen mit seiner gotischen Kirchenhalle wird unter anderem ein 15 Meter langes Finwalskelett gezeigt. Die Aquarien im Stammhaus werden weiterhin Publikumslieblinge der tropischen Meere zeigen und so zukünftig gemeinsam mit dem Ozeaneum Besucher in die Hansestadt locken.“

In Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein hat der Tag der Architektur dieses Jahr bereits vorab stattgefunden.
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