Vor allem die Buchung von Unterkünften und Pauschalreisen gehört zum Hauptgeschäft des touristischen Dienstleisters. "Unser Buga-Arrangement ist dabei mit Abstand das meistgebuchte Paket", berichtet die Stadtmarketing-Chefin. Doch auch die Koordina-tion der 70 Schweriner Gästeführer sei eine Herausforderung. "Neben Stadtrundgängen und -fahrten wurden bislang allein 40.000 Buga-Besucher in 1.500 Führungen über das Gelände begleitet. Dabei legten alle Buga-Führer zusammen eine Strecke von etwa 8.000 Kilometer zurück", rechnet Müller vor.
"Erwartungsgemäß zählt die Hotellerie zu den Gewinnern der diesjährigen Bundesgartenschau", bilanziert Müller weiter. Bereits für Mai dieses Jahres teilte das Statistische Landesamt eine offizielle Auslastung der Schweriner Beherbungsstätten von 62,2 Prozent mit. Damit stieg die Zahl der Übernachtungen in der Landeshauptstadt um 42,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeit-raum. Ein ähnliches Plus verzeichnet das Schweriner Umland: In Westmecklenburg wurde eine Steigerung der durchschnittlichen Auslastung von 20,6 Prozent ausgewiesen. Müller: "Offizielle Zahlen für die Monate Juni und Juli liegen uns noch nicht vor. Doch die Prognosen für die Sommerzeit und damit die Hauptsaison sprechen eine deutliche Sprache: Die Häuser in Schwerin und Umgebung sind gerade an den Wochenenden nahezu 100 Prozent ausgelastet."
Im gastronomischen Bereich ist der Buga-Besucheransturm ebenfalls deutlich spürbar. Besonders im Zentrum gelegene Lokale verzeichnen gute bis sehr gute Auslastungen. Neben den Individualreisenden kehren auch zahlreiche Gruppenreisende zum Mittag- oder Abendessen ein; zusätzliche Pluspunkte gibt es für Dienstleister mit Außengastronomie. Doch nicht nur Gastronomen und Hoteliers profitieren von der Bundesgartenschau. Auch im innerstädtischen Einzelhandel sorgen Buga-Besucher für ein deut-liches Umsatzplus. Bereits vier Wochen nach Eröffnung der Gartenschau wurden im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai deutliche Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich registriert, berichtet die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin. Bei einigen Ge-schäften habe sich bislang der Umsatz gegenüber 2008 sogar verdoppelt, so die IHK. Die verkaufsstärksten Tage seien hierbei Donnerstag, Freitag und Sonnabend. "Erfahrungsgemäß sind gerade zum Wochenende hin viele Kurzurlauber in der Stadt, die durch ihre höhere Verweildauer auch mehr Zeit und Ruhe zum Einkaufen haben", weiß Müller. Dass sich die Buga positiv auf den Einzelhandel auswirkt, belegen auch die Einkaufszeiten: Schweriner Geschäftsinhaber sprechen von einer täglich ansteigenden Frequentierung der Läden ab etwa 16 Uhr, also der Zeit, zu der viele der Buga-Tagesgäste nach dem Besuch des Areals einen Altstadtbummel machen. Laut Müller profitiert somit die gesamte Innenstadt von der sechsmonatigen Großveranstaltung: "Das Schweriner Buga-Konzept 'mittendrin' geht voll auf", resümiert sie nach der Hälfte der Veranstaltungszeit.