Die BUGA war gerade vier Wochen alt, da wussten schon einige ganz Pfiffige, dass sie mit einem Defizit von rund 5 Millionen Euro abschließen wird. Die Rechnung war ganz einfach: Die Anzahl der Besucher vom 23.April bis zum 22. Mai wurde hochgerechnet auf 172 Tage. Und siehe da: Die angestrebten 1,8 Millionen Besucher würden es nie und nimmer werden. Punkt!
Zur Halbzeit der Bundesgartenschau 2009 zeigte sich: so eindeutig und einfach ist es nicht.
Für jede BUGA ist es natürlich erstrebenswert, dass möglichst viele Gäste die Gartenschau besuchen. Die Stadt, das Umland profitieren davon. Die touristischen Effekte sind enorm, auch für die Folgejahre.
Für das Betriebsergebnis der Bundesgartenschau Schwerin 2009 GmbH jedoch ist die Zahl der Besucher nur mittelbar entscheidend. Wichtig sind vor allem die Einnahmen!
19 Millionen Euro muss die BUGA GmbH laut Finanzplanung erwirtschaften. Den größten Teil sollen die Eintrittsgelder beisteuern. Dazu kommen Einnahmen aus dem Sponsoring, aus Vermietung und Verpachtung und aus Lizenzen. Dabei ist es egal, ob all diese Einnahmen mit 1,8 oder 1,5 oder 2,0 Millionen Gästen erreicht werden.
Der Kalkulation der BUGA-Einnahmen liegt ein Durchschnittswert pro Besuch (!) zu Grunde. Dabei ist berücksichtigt, dass Dauerkartenbesitzer mehrmals kommen, dass Kinder nur 4,00 Euro bezahlen, dass Wiederverkäufer Provisionen oder auch, dass Gruppenreiseveranstalter einen Rabatt bekommen.
Wichtig sind die Gästezahlen hingegen beispielsweise für den BUGA-Gastronomen und für den Souveniranbieter. Diese Beiden zahlen pro Besucher, der auf das Ausstellungsareal kommt, eine Abgabe an die Gartenschau GmbH. Dabei wird noch differenziert zwischen Dauerkarten- und Tages-Ticket-Inhabern, was das Einlasssystem natürlich auch ermöglicht.
Es zeigt sich also: BUGA-Besucher-Zählen ist kein ganz einfaches Unterfangen.