Kontakt
QR-Code für die aktuelle URL

Story Box-ID: 22681

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 53175 Bonn, Deutschland http://www.bfarm.de
Ansprechpartner:in BfArM Pressestelle +49 228 2073501
BA
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM

BfArM ordnet Ruhen der Zulassung für Trasylol an

(lifePR) (Bonn, )
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hat am 5. November 2007 nach Anhörung der Firma Bayer das Ruhen der Zulassung für das Aprotinin-haltige Arzneimittel Trasylol angeordnet. Das Arzneimittel darf danach ab sofort nicht mehr in den Verkehr gebracht werden. Ärzte werden aufgefordert, Trasylol nicht mehr anzuwenden. Trasylol ist in Deutschland als Infusionslösung zur Verminderung von starken Blutverlusten bei Patienten mit erhöhtem Blutungsrisiko bei herzchirurgischen Eingriffen (Bypassoperationen mit extrakorporaler Blutzirkulation) zugelassen.

Der Grund für die Entscheidung und Maßnahme des BfArM sind vorläufige Ergebnisse einer vom kanadischen Gesundheitsministerium geförderten randomisierten, kontrollierten, klinischen Studie (BART-Studie). Die weitere Behandlung von Patienten mit Aprotinin wurde aus Sicherheitsgründen vorzeitig beendet. Die Studie, die an etwa 3000 Patienten durchgeführt wurde, hatte zum Ziel, einen Vorteil von Aprotinin gegenüber anderen Arzneimitteln in diesem Anwendungsgebiet hinsichtlich der Reduzierung schwerer Blutungen zu belegen. Die Zwischenanalyse der Studie ergab zwar, dass massive Blutungen in der Aprotininbehandelten Patientengruppe seltener auftraten als in den Vergleichsgruppen, jedoch wurde eine erhöhte 30-Tage-Sterblichkeit bei mit Aprotinin behandelten Patienten ermittelt. In den nächsten Wochen werden die Daten von allen beteiligten Studienzentren in Kanada erhoben und ausgewertet. Eine aktuelle Überprüfung des Nutzen-Schaden-Verhältnisses von Aprotinin wird nun auf EU-Ebene erfolgen und detaillierte Ergebnisse der BART-Studie zu Aprotinin einbeziehen.

Es gab bereits seit Anfang 2006 Hinweise auf ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko aus drei epidemiologischen Studien. Allerdings war die Aussagekraft der Ergebnisse dieser Beobachtungsstudien in ihrer Aussagefähigkeit durch methodische Mängel sehr begrenzt. Daraufhin wurde im Jahr 2006 das Anwendungsgebiet für Trasylol eingeschränkt und Warnhinweise und Nebenwirkungen in den Produktinformationen ergänzt. Die Ergebnisse der seit 2001 laufenden BART-Studie sollten für eine abschließende Nutzen-Schaden-Bewertung abgewartet werden.

Das Nutzen-Schaden-Verhältnis für Aprotinin in der zugelassenen Indikation wird aus Sicht des BfArM auf der Grundlage der vorläufigen Ergebnisse der BART-Studie als ungünstig bewertet. Deshalb wurde nun das Ruhen der Zulassung von Trasylol mit sofortiger Wirkung angeordnet. In Deutschland stehen alternative Behandlungsmöglichkeiten zu Aprotinin für das Anwendungsgebiet zur Verfügung. "Das BfArM handelt hier konsequent und umgehend", so der Leiter des BfArM, Prof. Dr. Reinhard Kurth, "es geht darum, aufgrund der neuen Erkenntnisse Gefahren von Patienten abzuwehren."

Weitere Informationen zum Thema sind auf der Webseite des BfArM (www.bfarm.de/Pharmakovigilanz) zu finden.

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte BfArM

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist eine selbständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit. Aufgrund des Gesetzes über die Neuordnung zentraler Einrichtungen des Gesundheitswesens (Gesundheitseinrichtungen-Neuordnungs-Gesetz - GNG) vom 30. Juni 1994 (BGBl I Seite 1416) in Verbindung mit § 3 Abs. 2 des Berlin/Bonn- Gesetzes vom 26. April 1994 (BGBl I Seite 918) war der Sitz der Behörde mit dem Regierungsumzug von Berlin nach Bonn verlegt worden. Hervorgegangen ist das BfArM aus dem am 1. Juli 1975 gegründeten Institut für Arzneimittel des aufgelösten Bundesgesundheitsamtes.
Heute arbeiten rund 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter -darunter Mediziner, Pharmazeuten, Chemiker, Biologen, technische Assistenten und Verwaltungsangestellte - an dem Ziel der Abwehr von Gesundheitsgefahren durch die kontinuierliche Verbesserung der Sicherheit von Arzneimitteln und die Risikoüberwachung von Medizinprodukten sowie die Überwachung des Betäubungsmittel- und Grundstoffverkehrs.

Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.
Wichtiger Hinweis:

Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH gestattet.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2024, Alle Rechte vorbehalten

Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.