Lumiracoxib ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Coxibe und wird wegen seiner entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkung zur symptomatischen Behandlung der Arthrose sowie akuter Schmerzen eingesetzt. In der Europäischen Union einschl. Deutschland ist Lumiracoxib ebenfalls zugelassen, allerdings nur in einer Tablettenstärke mit 100mg Lumiracoxib und nur zur Behandlung von Beschwerden bei aktivierter Arthrose der Knie- und Hüftgelenke, nicht aber zur Behandlung anderer akuter Schmerzzustände.
Die jetzt berichteten Fälle von Leberversagen traten fast ausschließlich nach Anwendung der höheren Dosis von 200mg und 400 mg Lumiracoxib pro Tag auf. Aus den vor der Zulassung durchgeführten klinischen Prüfungen ergab sich, dass Lumiracoxib dosisabhängig zu einer Erhöhung der Aktivität bestimmter Leberenzyme (Transaminasen) im Blut führen kann. Dies war einer der Gründe, deretwegen Lumiracoxib in hoher Dosierung zur Behandlung akuter Schmerzen in der EU nicht zugelassen wurde. Insgesamt liegen dem BfArM wenige Berichte über Leberfunktionsstörungen nach Lumiracoxib-Anwendung vor, schwere Leberschädigungen aus Deutschland und der EU sind bisher nicht mitgeteilt worden.
Das BfArM nimmt zur Zeit zusammen mit den anderen Arzneimittelbehörden der EU eine Bewertung der Berichte über lebertoxische Reaktionen nach Lumiracoxib-Anwendung sowie der Informationen über die Nebenwirkungen aus den klinischen Prüfungen mit Lumiracoxib vor.
Bei der Verordnung und der Anwendung von Prexige® sind die bereits geltenden Gegenanzeigen (Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung) und die in den Produktinformationen enthaltenen Warnhinweise unbedingt zu beachten. Patienten, bei denen Beschwerden, die mit einer Leberschädigung verbunden sein können (Gelbsucht, Übelkeit, Juckreiz, dunkler Urin), auftreten, sollten ihren Arzt um Rat wegen der weiteren Behandlung aufsuchen.