Andrea Nahles: "Wer nachhaltig wirtschaftet, investiert in den eigenen Unternehmenserfolg.
Viele Unternehmen in Deutschland haben dies bereits erkannt und verantwortliches Handeln bewusst im betrieblichen Alltag verankert. Die in diesem Jahr ausgezeichneten Unternehmen haben bewiesen, dass beständiges Engagement nicht nur die Gesellschaft in Deutschland stärkt und Entwicklungschancen in anderen Ländern eröffnet, sondern auch die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kundinnen und Kunden begeistern kann. Wir hoffen, dass dieser Einsatz viele Nachahmer findet."
Der CSR-Preis der Bundesregierung wurde 2014 zum zweiten Mal vergeben. Die prämierten Unternehmen sind:
Otto Group, Hamburg (Kategorie 5.000 und mehr Beschäftigte)
Die Otto Group weist ganzheitliches CSR-Engagement vor, das sich über viele Jahre hinweg kontinuierlich weiterentwickelt hat und systematisch in das Management integriert ist. Das Unternehmen übernimmt Verantwortung für seine Lieferkette. Besonders überzeugt hat die Otto Group mit der impACT-Methode, mit der wesentliche Umwelt- und Sozialauswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette quantifiziert und bewertet werden.
Bischof + Klein GmbH & Co. KG, Lengerich (500 bis 4.999 Beschäftigte)
Der Hersteller flexibler Verpackungen und technischer Folien, Bischof + Klein, stellt sich seit Jahren im CSR-Bereich ganzheitlich auf und weist eine hohe Innovationsfähigkeit auf. Hervorzuheben ist die Anwendung hoher Umweltstandards und die Einbindung von Umweltaspekten in allen Unternehmensbereichen. Im Umgang mit seinen Mitarbeitern zeichnet sich Bischof + Klein durch Kitaplätze für Mitarbeiterkinder, verschiedene Teilzeitmodelle und einen Verzicht auf Leiharbeitsverhältnisse aus. Die hohe Mitarbeiterzufriedenheit schlägt sich in der Betriebszugehörigkeit der Angestellten von durchschnittlich 18 Jahren nieder.
Lebensbaum / Ulrich Walter GmbH, Diepholz (50 bis 499 Beschäftigte)
Das kontinuierliche Engagement und die gelungene Integration von Umwelt- und Sozialaspekten in das Kerngeschäft sind Gründe für die Auswahl von Lebensbaum. Herausragend sind nicht nur die nachhaltige Produktpalette und die Unternehmenskultur mit einer ausgeprägten Mitarbeiterbeteiligung, sondern auch das Lieferantenentwicklungssystem, das Lieferanten nicht nur zu Qualitäts-, Sozial- und Umweltstandards verpflichtet, sondern sie dabei auch unterstützt, die Standards einzuhalten.
SPEICK Naturkosmetik, WALTER RAU GmbH & Co. KG, Leinfelden-Echterdingen (1 bis 49 Beschäftigte)
Die SPEICK Naturkosmetik überzeugt mit einer nachhaltigen Produktpalette und einem hohen Umweltengagement vor allem in der Rohstoffgewinnung. Im Umgang mit seinen Mitarbeitern zeichnet sich das Unternehmen dadurch aus, dass es trotz geringer Mitarbeiterzahl über einen Betriebsrat verfügt und seine Arbeitsverhältnisse über Tarifverträge regelt. SPEICK arbeitet nicht nur seit Jahren intensiv daran, die eigenen hohen Standards weiter zu entwickeln, sondern setzt sich auch aktiv dafür ein, nachhaltiges Handeln in der gesamten Branche weiter zu verankern.
MICAS AG, Oelsnitz/Erzgebirge (Sonderpreis der Jury für herausragende CSRMaßnahmen in KMU - kleinen und mittleren Unternehmen)
Die MICAS AG wird mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet, weil sich das Unternehmen aus dem Erzgebirge in besonderem Maße um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verdient macht. Mit dem Aufbau einer betriebseigenen Kita und eines Horts adressiert die MICAS AG ein Thema, das der Lebenswirklichkeit der Mitarbeiterschaft entspricht und im Hinblick auf die gesellschaftliche Entwicklung zukunftsweisend ist.
Mit dem CSR-Preis der Bundesregierung werden seit 2013 Unternehmen mit Sitz in Deutschland ausgezeichnet, die ökonomisch, ökologisch und sozial verantwortungsvoll wirtschaften. Besonderer Wert wird bei der Methodik auf die Einbettung von verantwortungsvollem Handeln in die Gesamtstrategie eines Unternehmens gelegt. Die Preisträger wurden von einer achtköpfigen Jury aus 21 nominierten Unternehmen ausgewählt. Die Jury besteht aus Mitgliedern des Nationalen CSR-Forums, das die Bundesregierung zu CSR-Themen berät.
Die Unternehmen hatten zunächst in einer Management-Befragung Angaben zu den fünf Aktionsfeldern "Unternehmensführung", "Markt", "Arbeitsplatz", "Umwelt" und "Gemeinwesen" gemacht. Diese Selbsteinschätzungen der Unternehmen wurden in ausführlichen Befragungen von Stakeholdern wie Betriebsräten, Nichtregierungsorganisationen, wissenschaftlichen Institutionen, Lieferanten, Kundinnen und Kunden sowie Branchenverbänden gespiegelt. Die Interviews wurden von unabhängigen Expertinnen und Experten durchgeführt.
Am Tag der Preisverleihung fand zudem der "Praxistag" des CSR-Preises der Bundesregierung 2014 statt. Rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Unternehmen, Politik und Zivilgesellschaft diskutierten, wie verantwortliches Unternehmenshandeln Wirkung entfalten kann und wie man in einen sinnvollen Austausch mit Kunden, Mitarbeitern, Standortgemeinden oder Umweltgruppen tritt. Viele gute Beispiele aus kleineren und großen Unternehmen boten den Gästen eine Lernplattform und gaben konkrete Einblicke in die praktische Umsetzung von CSR. In fünf Workshops erörterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Erfolgskriterien für die Aktionsfelder sowie Schlüsselfaktoren für ein erfolgreiches CSR-Engagement von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).
CSR steht für Corporate Social Responsibility und bezeichnet eine verantwortungsvolle Unternehmensführung mit
- fairen Geschäftspraktiken,
- mitarbeiterorientierter Personalpolitik,
- sparsamem Einsatz von natürlichen Ressourcen,
- Schutz von Klima und Umwelt,
- gesellschaftlichem Engagement und
- Übernahme von Verantwortung über die ganze Lieferkette hinweg.
Weitere Informationen, die Namen der Jurymitglieder sowie die ausführlichen Begründungen für die Auszeichnungen erhalten Sie beim Wettbewerbsbüro.