Die Menschen haben durch die Nutzung von Land, Wald und Gewässern vielfältige Kulturlandschaften geprägt und damit neue Lebensräume für die Pflanzen- und Tierwelt geschaffen. Die Vielfältigkeit der in der Land-, Forst-, Fischerei- und Ernährungswirtschaft genutzten Pflanzen und Tiere - die so genannte Agrobiodiversität - ist ein ganz wesentlicher Teil der gesamten biologischen Vielfalt der Erde. Der Artenschatz der Erde und die genetischen Ressourcen sind eine zentrales Grundlage für die Ernährung und die Erzeugung nachwachsender Rohstoffe. "Dabei liegen Nutzung und Schutz gleichermaßen in unserer Verantwortung. Sie bilden keinen Gegensatz, sondern bedingen einander und müssen immer wieder miteinander in Einklang gebracht werden", begründete Aigner das Engagement des Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) zum Jahr der biologischen Vielfalt 2010.
Auf der Internationalen Grünen Woche im Januar 2010 in Berlin sind viele Aktivitäten des BMELV der Agrobiodiversität gewidmet. Zur Erhaltung genetischer Ressourcen sollen weitere Genbanken gegründet werden, etwa im Mai die Deutsche Genbank Rhododendron und im Juli 2010 die Deutsche Genbank Reben. Ein wissenschaftliches Symposium zur Züchtung und Forschung wird die ganze Bandbreite der Nutzung dieser Vielfalt in der Land- Forst-, Fischerei- und Ernährungswirtschaft in den Mittelpunkt stellen. Anlässlich des Internationalen Tages der biologischen Vielfalt (22.5.2010) und des Welternährungstages (16.10.2010) sind weitere Veranstaltungen des BMELV geplant.
"Alle diese fachlichen, wissenschaftlichen und politischen Aktivitäten und viele weitere Aktionen während des Jahres 2010 dienen dazu, dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt den Stellenwert einzuräumen, der ihr angesichts der globalen Herausforderungen dieses Jahrhunderts - Welternährung, Klimawandel, Rohstoff- und Energieversorgung, Natur- und Ressourcenschutz - gebührt", so Aigner.
Das BMELV fördert Erhalt und Nutzung der biologischen Vielfalt in der Land-, Forst-, Fischerei- und Ernährungswirtschaft zum Beispiel über Agrarumweltmaßnahmen, die Innovationsförderung sowie eine breit angelegte internationale Zusammenarbeit. Grundlage der Arbeit sind die Agrobiodiversitätsstrategie des BMELV und verschiedene Fachprogramme. In deren Umsetzung sind neben dem BMELV auch die Ressortforschung, Bundesbehörden, Länder, Verbände, Forschungseinrichtungen und private Initiativen eingebunden.
Näheres zu den BMELV-Aktivitäten zur biologischen Vielfalt finden Sie im Internet unter www.bmelv.de/vielfalt und www.ble.de (unter den Rubriken Programme und Forschungsförderung).