Dabei ging es um die Konkurrenz der verschiedenen Nutzungsansprüche an landwirtschaftliche Fläche, von Nahrungsmittelerzeugung über Siedlungs- und Infrastrukturmaßnahmen bis hin zu Naturschutz und Tourismus. Im Anschluss an das Treffen sagte Bundesminister Schmidt: "Pro Tag gehen allein in Deutschland 80 Hektar Agrarfläche verloren. Das ist ein Umstand, der auch meine Ministerkollegen in den Nachbarländern beschäftigt. Wir waren uns daher einig, dass die außerlandwirtschaftliche Flächeninanspruchnahme eingedämmt werden muss."
Schmidt verwies darauf, dass in den Niederlanden, Österreich, Luxemburg, der Schweiz, Polen und Deutschland ein bedeutender Anteil der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt werde, dieser Anteil sich aber seit langem kontinuierlich verringere. "Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis muss sein: Unversiegelte Böden, insbesondere land- und forstwirtschaftliche Flächen besonders zu schützen."
In einem gemeinsamen Kommuniqué setzen sich neben Schmidt daher die Agrarministerin der Niederlande und die Agrarminister Österreichs, Luxemburgs, der Schweiz, Polens und Deutschlands für eine wirtschaftliche, soziale und ökologisch nachhaltige Nutzung landwirtschaftlicher Produktionsflächen ein. Landwirtschaftliche Flächen seien die elementare Produktionsgrundlage zur globalen Ernährungssicherung, heißt es in der gemeinsamen Erklärung.
Bundesminister Schmidt betonte: "Die Erhaltung der zahlreichen Bodenfunktionen geht jedoch weit über die Anforderungen land- und forstwirtschaftlich genutzter Flächen hinaus. Es ist daher wichtig, die Sensibilität für die Thematik Bodenschutz und Bodenerhaltung in der Öffentlichkeit zu verankern. Dazu gehören unter anderem die Themen Erosionsschutz, Wasserspeicher und Artenschutz.
Die sechs Agrarminister wollen laut Kommuniqué insgesamt fünf Ziele erreichen. Neben der Sicherung bäuerlichen Eigentums an Grund und Boden durch breite Eigentumsstreuung zählen dazu auch die Reduzierung der Flächenumwidmung, die Sicherung der Nahrungsmittelproduktion, die Förderung umwelt- und ressourcenschonender Bewirtschaftungsweisen und die Zukunftsgestaltung durch nachhaltiges Wachstum.
Die Agrarminister wollen sich nun für die Umsetzung dieser Ziele sowohl national als auch auf europäischer und globaler Ebene einsetzen und entsprechende Vorkehrungen und Bemühungen anderer Organisationen und Institutionen unterstützen.
Im Anschluss an die Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung besuchte Schmidt mit seinen Kollegen die Osing-Verlosung, bei der es sich um die jahrhundertealte Tradition der Verlosung von 213 Feldanteilen (264 Hektar) handelt, die jeweils nach 10 Jahren auf diese Weise umverteilt werden.