Am "Fascination of Plants Day" bietet sich die Gelegenheit, einen Einblick in die faszinierende Welt der Pflanzen und der Pflanzenforschung zu erhalten. Allein in Europa finden an diesem Tag Veranstaltungen in 29 Ländern statt. Die Themen sind breit gestreut: Von der Pflanzen- und Agrarforschung über Umweltschutz und Biodiversität bis hin zur bildenden Kunst finden Veranstaltungen in Botanischen Gärten, Forschungslaboren, Gewächshäusern und Museen statt. Exkursionen, Führungen und Mitmach-Experimente laden dazu ein, sich genauer mit den für uns so wichtigen Organismen zu beschäftigen und direkt mit Pflanzenforschern über ihre Arbeit und über die Bedeutung der Pflanzen für jeden Einzelnen und für die Herausforderungen der Zukunft zu sprechen.
Pflanzen sind einzigartige Organismen. Einzig mit Hilfe von Sonnenlicht stellen sie aus Wasser und Kohlendioxid Biomasse her. Sie liefern Nahrungsmittel, Medizin, Rohstoffe und Energie. Sie prägen das Landschaftsbild und sind von zentraler Bedeutung für den Klima- und Naturschutz. Pflanzen sind die Grundlage einer nachhaltigen Landwirtschaft und Quelle gesunder und sicherer Nahrungsmittel. Sie sind von zentraler Bedeutung für die Sicherung der Welternährung, gleichzeitig ist pflanzliche Biomasse aber auch Rohstoff- und Energielieferant der Zukunft. "Pflanzen sind der Schlüssel zu einem nachhaltigen Umbau unserer Wirtschaft, denn Biomasse wird der zentrale Rohstoff einer künftigen Bioökonomie sein. Der ,Fascination of Plants Day' macht die Vielfalt und Bedeutung der Pflanzenforschung insbesondere für junge Menschen erlebbar", sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.
Um diese Möglichkeiten nutzen zu können, bedarf es großer Anstrengungen und interdisziplinärer Ansätze. Die Bundesregierung fördert moderne Pflanzenforschung im Rahmen der "Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030". Neben den Forschungsvorhaben im nationalen Programm "Pflanzenbiotechnologie der Zukunft" und der transnationalen Forschungsinitiative PLANT-KBBE unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die "Kompetenznetze in der Agrar- und Ernährungsforschung - AgroClustEr". Diese sollen die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Agrarforschung erhalten. Mit dem Deutschen Pflanzen-Phänotypisierungs-Netzwerk (DPPN) fördert das BMBF ein Projekt, in dem untersucht werden soll, wie Temperatur, Niederschlag oder Bodenbeschaffenheit den Phänotyp, also das konkrete Erscheinungsbild der Pflanze beeinflussen. Vom komplexen Wechselspiel zwischen genetischer Ausstattung der Pflanze und Einflüssen der Umwelt hängen Erfolg und Misserfolg jeder Ernte ab.
"Der steigende Bedarf an nachhaltig erzeugten Lebensmitteln, Rohstoffen und Energie ist eine zentrale Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Die Pflanzenforschung kann hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten. Deswegen unterstützen wir Projekte, die den Fokus gezielt auf Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz legen. Ziel ist es, die Vielfalt der Schöpfung zu bewahren und ihre faszinierenden Fähigkeiten zu nutzen und weiterzuentwickeln", betont Landwirtschaftsministerin Aigner. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) unterstützt auf internationaler Ebene unter anderem die von den Agrarministern der G20-Staaten angestoßene Weizenforschungsinitiative (Wheat Initiative). Ziel der Initiative ist es, die internationalen Aktivitäten zur Züchtungsforschung und Züchtung bei Weizen zu bündeln und stärker auf die Schlüsselfragen zu fokussieren, um auch zukünftig die Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung zu sichern. Das BMELV verstärkt zudem mit der Förderung von Forschungsprojekten zur Entwicklung von leistungsfähigen Weizensorten in seinem Innovationsprogramm sowie der Eiweißpflanzenstrategie im Rahmen des BÖLN seine nationalen Aktivitäten in der Züchtungsforschung.
Weitere Informationen zu den geplanten Veranstaltungen unter www.plantday12.eu/germany.htm