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Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Bundeslandwirtschaftsministerium fördert Innovationen und Ideen für lebendige ländliche Räume

Modellvorhaben LandZukunft wird um weitere fünf Projekte ergänzt

(lifePR) (Berlin, )
Fünf innovative Projekte für lebendige ländliche Räume aus den Regionen Altmarkt, Cochem-Zell, Ostprignitz-Ruppin, Vorpommern-Greifswald und Werra-Meißner erhalten im Rahmen des Modellvorhabens LandZukunft einen Sonderpreis. Damit weitet das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Förderung von neuen Ideen für den ländlichen Raum aus. Neben den vier Modellregionen, die bereits mit der Umsetzung gestartet haben (siehe PM vom 23. März 2012), werden nun fünf weitere Projekte mit insgesamt 400.000 Euro gefördert. "Wenn es um die Entwicklung ländlicher Räume geht, müssen wir in möglichst viele Richtungen denken und offen für neue Ideen sein. Die Vorschläge der Sonderpreisträger waren so gut, dass wir sie ebenfalls in die Praxis umsetzen wollen. Deshalb unterstützen wir mit unserem Modellvorhaben LandZukunft fünf weitere ausgezeichnete Zukunftskonzepte", sagte Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz am Montag in Berlin.

Ziel des Modellvorhabens LandZukunft ist es, neue Wege in der ländlichen Entwicklung zu erproben, mit denen auch andere Regionen dem demografischen Wandel trotzen und eine drohende Abwärtsspirale durchbrechen können. Mit LandZukunft will das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unternehmerische Menschen als neue Zielgruppe der ländlichen Entwicklung motivieren. Anhand der Erfahrungen mit den einzelnen Projekten will das Bundesministerium nach Abschluss des Modellvorhabens LandZukunft neue Möglichkeiten für die Regelförderung in der ländlichen Entwicklung prüfen.

In der Planungsphase des Modellvorhabens waren 17 Regionen nach wissenschaftlichen Kriterien ausgewählt und bei der Entwicklung innovativer Ideen mit bis zu 30.000 Euro gefördert worden. Birkenfeld, Dithmarschen, Holzminden und die Uckermark wurden von einer unabhängigen Jury als Modellregion ausgewählt. Um weitere wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung abgelegener ländlicher Räume und zielgenauere Fördermaßnahmen zu gewinnen, hatte die Jury einige besonders interessante Projekte aus anderen Regionen vorgeschlagen, die als Sonderprojekte im Rahmen des Modellvorhabens geprüft werden sollten.

Die fünf Projekte
Die Jury hat entschieden, dass folgende Projekte im Rahmen des Modellvorhabens LandZukunft mit einem Sonderpreis gefördert werden:

- "Junge Köpfe - Karriere in der Altmark"
Der Fokus des Projektes in der Altmarkt liegt darauf, junge Fachkräfte für abgelegene, strukturschwache Region zu gewinnen. Dafür ist es wichtig, diese Zielgruppe mit den Arbeitgebern vor Ort zusammenzubringen. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Erarbeitung eines Handlungsleitfadens und einer Dialogplattform. Ziel dieses Projekts ist es, einen zukunftsfähigen und übertragbaren Ansatz zu entwickeln, der auch in anderen Regionen aufgegriffen werden kann. Auf diese Art kann ein Netzwerk entstehen, das den Austausch von Führungskräften in den einzelnen Regionen erleichtert.

- "Offensive Home-Office"
In vielen Landkreisen scheitert der Wunsch der Arbeitnehmer, von Zuhause aus arbeiten zu können, an den fehlenden Vorraussetzungen für ein Home-Office.
Die Region Cochem-Zell beseitigt diesen Standortnachteil, indem sie die Breitbandversorgung in den nächsten beiden Jahren auf flächendeckende Regelbandbreiten ausbaut. Damit schafft die Region eine wichtige Grundlage für wirtschaftliches Wachstum und Lebensqualität und gewährleistet so eine hohe Attraktivität der Region für Bürger und Unternehmen. Der Landkreis wirkt dadurch nicht nur der Abwanderung von Beschäftigten entgegen, sondern empfiehlt sich auch als neuer Wohnsitz.

- "Mobilisierung der Flächenpotenziale für den Gartenbau"
Die Region Ostprignitz-Ruppin war bis 1990 von der Gartenbauwirtschaft geprägt und möchte an diese Tradition anknüpfen, indem sie den Anbau regionaler Erzeugnisse gezielt fördert und ausweitet. Brachliegende, ehemals gärtnerisch genutzte Flächen sowie Flächenerweiterungen in den Dorflagen und der Feldflur werden für die ortsansässigen und neu ansiedelnden Betriebe aktiviert. Außerdem setzt die Region auf die Entwicklung neuer Vermarktungsmöglichkeiten und -strukturen, die sich sowohl am regionalen Bedarf, als auch an den größeren Absatzmärkten in Berlin und Hamburg orientieren. Mit dem Projekt gelingt es der Region, Dörfer zu beleben, Arbeitsplätze zu schaffen und das touristische Angebot zu erweitern.

- "Paludikultur - Pilotkooperationen in Vorpommern"
Paludikultur leitet sich vom lateinischen Wort für Sumpf ab und steht für eine Landwirtschaftsform, die auch für sehr nasse Flächen und Moore geeignet ist. Auf eine solche Umgestaltung der Landwirtschaft, die klimafreundlich ist und deutliche wirtschaftliche Vorteile bietet, setzt auch die Region Vorpommern-Greifswald. Einerseits können Flächen so weiter genutzt werden, die wegen zurückgehender Viehbestände nicht mehr benötigt werden, andererseits bietet die Paludikultur den Landwirten die Chance, hochwertige Rohstoffe wie Schilf, Gras und Rohrkolben zu gewinnen und zu vermarkten. Diese Produkte sind nicht nur als Rohstoff für die Erzeugung von Bioenergie begehrt, sondern auch als natürliche Baustoffe. Die Ergebnisse des Projektes sind nicht nur auf andere Bundesländer, sondern auch auf andere Staaten übertragbar.

- "Designwettbewerb regionsspezifische Systemmöbel"
Die Region Werra-Meißner setzt auf die regionale Entwicklung und Produktion von Systemmöbeln, die für die Gegend typisch sind. Neben zahlreichen Unternehmern und den Handwerksinnungen unterstützt als Hauptabnehmer der Möbel auch die Touristikbranche das Projekt, das vom Verein für Regionalentwicklung Werra-Meißner e.V. (VfR) getragen wird. Mit dem Projekt sollen Perspektiven für alle Generationen geschaffen, die wirtschaftliche Entwicklung mit den Ressourcen der Region gestärkt und die natürliche und kulturelle Vielfalt erhalten und gefördert werden. Eine Marketingstrategie zur regionalen und überregionalen Vermarktung der Möbel rundet das Projekt ab.

Weitere Informationen zum Modellvorhaben LandZukunft finden Sie im Internet unter www.land-zukunft.de.

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