"Es gibt viele gute Gründe - fachlich, ethisch und rechtlich - gegen Biopatente auf landwirtschaftliche Nutztiere und Nutzpflanzen", sagte Aigner in dem Gespräch mit dem Präsidenten des EPA, Benoît Battistelli. "Hier müssen Lösungen mit Augenmaß gefunden werden, die Landwirtschaft und Züchtung nicht behindern und die Vielfalt genetischer Ressourcen nicht einengen." Sie werde sich auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, betonte die Ministerin. Dies schließe auf europäischer Ebene auch eine Änderung der Biopatentrichtlinie ein.
Im Mittelpunkt des Gespräches stand neben der Reichweite von Biopatentierungen auch das Gutachten "Biopatente- eine Gefährdung für Nutzung und Erhaltung der Agrobiodiversität" des Beirates für Biodiversität und Genetische Ressourcen beim BMELV. Die Bundesministerin hatte das Gutachten dem EPA-Präsidenten vor einigen Wochen zur Verfügung gestellt. Wissenschaftler warnen darin vor einem erheblichen ökonomischen Druck auf kleinere landwirtschaftliche Betriebe und Züchter durch Biopatente.