Die Bundesregierung hat die Konvention zum Schutz lebender Meeresschätze in der Antarktis von Anfang an mitgestaltet. In den letzten Jahren hat die Errichtung von Meeresschutzgebieten bei CCAMLR immer mehr an Bedeutung gewonnen. Denn die internationale Staatengemeinschaft hat sich dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2020 weltweit mindestens zehn Prozent der Küsten- und Meeresgewässer als Schutzgebiete auszuweisen. Bisher sind es gerade einmal zwei Prozent. Ziel der Sondersitzung des CCAMLR ist es, die Beratungen über die Ausgestaltung von Schutzgebieten in der Ostantarktis und im Ross-Meer fortzusetzen. Bei der letzten CCAMLR-Jahrestagung Anfang November 2012 hatten einige Mitgliedstaaten Vorbehalte zu verschiedenen Punkten, so dass die Vorschläge noch nicht verabschiedet werden konnten. Deutschland ist Gastgeberland der Sondersitzung, an der rund 120 Vertreter der 25 CCAMLR-Mitgliedstaaten sowie eine große Zahl internationaler Umweltschutzverbände teilnehmen. "In der Antarktis gibt es noch eine biologische Vielfalt und einen Artenreichtum, die ihresgleichen suchen. Außerdem dient der nachhaltige Schutz der Antarktis dem Klimaschutz. Wir dürfen nicht zulassen, dass eine für den Klimahaushalt immens wichtige und bisher noch weitgehend unberührte Region dieser Welt Schaden nimmt", betonte Bleser.
Deutschland will daher auch mit einem eigenen Projekt im Weddellmeer zu einem besseren Schutz von Meeresgebieten beitragen. Das Weddellmeer ist eine von insgesamt neun Planungsregionen im CCAMLR-Vertragsgebiet des gesamten Antarktischen Ozeans. Es umfasst eine Fläche von rund 2,8 Millionen Quadratkilometern (zum Vergleich: Deutschland hat eine Fläche von knapp 360.000 Quadratkilometern). Die wissenschaftlichen Vorarbeiten für die Errichtung eines Schutzgebietes haben bereits begonnen. Sie werden vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven federführend koordiniert.
Weitere Informationen zur Sitzung des CCAMLR unter: www.bmelv.de/ccamlr