Die Produktion von Obst, Gemüse und Zierpflanzen und ihre Vermarktung stellen laut Kloos höchste Anforderungen an den Gärtner. "Um als Gärtner erfolgreich sein zu können, müssen jeden Tag Höchstleistungen mit Know-how und Hightech erbracht werden. Nur damit können die Gärtner in einem hart umkämpften Markt ihr Einkommen sichern." Wirtschaftlich hat die Branche großes Gewicht. Die Bruttowertschöpfung des Gartenbaus beträgt mit seinen vor- und nachgelagerten Bereichen rund 20 Milliarden Euro. Auf nur 1,3 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche erwirtschaftet der Gartenbau 14 Prozent der Verkaufserlöse der Landwirtschaft. "Der Gartenbau schafft auch in strukturschwachen Regionen Arbeits- und Ausbildungsplätze. Damit ist der Gartenbau ein verlässlicher Faktor der regionalen Wertschöpfung", sagte Kloos.
Damit Blumen und Zierpflanzen auch in Zukunft in Deutschland als Kulturgut geschätzt werden, appellierte Staatssekretär Kloos an die Branche, vor allem auch junge Menschen mit zielgruppengerechten Informationen anzusprechen und die Wertschätzung von Gartenbauprodukten insgesamt noch stärker in den Blick zu nehmen: "Wenn Blumen immer billiger werden, haben sie für die Käufer immer weniger Wert und verkommen zu einem Wegwerfartikel. Wir brauchen deshalb einen Imagewandel. Blumen sollen auch in Zukunft ein besonderes Gut sein, das sich dennoch viele leisten können." Umso wichtiger sei es, dass die angebotenen Schnittblumen und Zierpflanzen auch in Zukunft für Qualität, Nachhaltigkeit und lange Haltbarkeit stehen. Die Qualitätskriterien können dem Verbraucher unter anderem durch verschiedene Regionalsiegel kommuniziert werden. "Viele Verbraucher wollen Arbeitsplätze in der Region sichern, Transportkosten reduziert sehen und die Wertschöpfung in der Region halten. Das Regionalfenster, das mit Unterstützung des Bundeslandwirtschaftsministeriums vor einem Jahr eingeführt wurde und mittlerweile auch für Blumen zur Verfügung steht, kann hier wertvolle Orientierungshilfe leisten", sagte Kloos.
Die Gartenbaubranche forderte Kloos auf, sich auch weiter für das Thema "Stadtgrün" einzusetzen. Die Politik habe Stadtgrün als wichtiges Thema in einer interministeriellen Arbeitsgruppe aufgegriffen, an dem weiter intensiv gearbeitet werden soll. Vor diesem Hintergrund werden das Bundesumweltministerium und das Bundeslandwirtschaftsministerium im Juni einen gemeinsamen Kongress durchführen, auf dem die Vorstellungen von Stadtplanern und der grünen Branche zusammengeführt werden sollen.
Hintergrundinformationen zur Internationalen Pflanzenmesse
Die Internationale Pflanzenmesse (IPM) hat sich in über 30 Jahren zur Leitmesse des Gartenbaus entwickelt. Über 1.500 Aussteller aus mehr als 45 Ländern sowie rund 60.000 Fachbesucher aus über 100 Nationen werden von 27. bis 30. Januar in Essen erwartet. Als einzige Fachmesse ihrer Art bildet die IPM die gesamte Wertschöpfungskette von der Pflanzen-Produktion, über die Technik, Floristik, Ausstattung bis hin zum Point of Sale ab. Auf keiner anderen Pflanzenmesse findet das Fachpublikum eine derart umfassende Marktübersicht und vielfältige Neuheiten. Daneben werden auch Beratungs-, Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen vertreten sein.
Der Stand des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) befindet sich in der Galeria. Dort werden neben dem Gartenbauexperten des BMEL auch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), das Julius-Kühn-Institut (JKI), das vom BMEL kofinanzierte Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt (IGZ) sowie das ebenfalls kofinanzierte Zentrum für Betriebswirtschaft im Gartenbau (ZBG) vertreten sein.