Die ersten Maßnahmen für eine europäische Agrarpolitik in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft waren am 14. Januar 1962 beschlossen worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es das Ziel, Hunger in Europa zu verhindern. Bis heute flankiert die GAP die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen, sicheren und bezahlbaren Lebensmitteln. Die frühere Stützung der Agrarpreise ist dabei einer Orientierung am Markt gewichen.
Die laufenden Verhandlungen über die GAP nach 2013 seien eine Chance, die Landwirtschaft in Europa weiterzuentwickeln - im Interesse der Landwirte und der Verbraucher, sagte Aigner. "Jetzt brauchen wir Rahmenbedingungen für eine nachhaltige und gute Bewirtschaftung der Flächen, die auch der Globalisierung und dem Klimawandel gerecht werden." Unter Hinweis auf die am Vortag in Berlin vorgestellte "Charta für Landwirtschaft und Verbraucher" erklärte die Bundesministerin: "Unsere Basis ist eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft: eine ökologisch tragfähige, ökonomisch existenzfähige, sozial verantwortliche und Ressourcen schonende Wirtschaftsweise, die als Basis für zukünftige Generationen dient."
Mehr zur Europäischen Agrarpolitik auf www.bmelv.de. Dort finden Sie auch ein Erklärvideo, das die Hintergründe erläutert.
Hintergrund - Die Geschichte der Gemeinsamen Agrarpolitik:
Als die Gemeinsame Agrarpolitik ins Leben gerufen wurde, ging es vor allem darum, die Produktivität der Landwirtschaft zu steigern, die Märkte zu stabilisieren und die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln zu sichern. In den 70er Jahren wurde die Gemeinsame Agrarpolitik Opfer ihres eigenen Erfolges. Butterberge und Milchseen gehören dank Marktorientierung und Modernisierung jedoch der Vergangenheit an. Seit den 90er Jahren gibt es einen kontinuierlichen Reformprozess der GAP, der eine wettbewerbsfähige, umweltverträglichere europäische Landwirtschaft zum Ziel hat, die den Ansprüchen der Verbraucher an Lebensmittelqualität und -sicherheit sowie Tierschutz gerecht wird. Nachdem die Zahlungen 2008 von der Produktion entkoppelt und stärker an neue Herausforderungen wie den Klimawandel oder die Biodiversität gebunden wurden, wird derzeit über die nächste Reform diskutiert. Insgesamt ist es Europa gelungen, eine wettbewerbsfähige Erzeugung von Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen zu ermöglichen und die gesellschaftlichen Leistungen der Landwirtschaft zu honorieren