Derzeit gibt es in der Agrarwirtschaft zwar viele innovative und gute Ideen, aber auch noch deutliche Defizite, wenn es um die Umsetzung in die Praxis geht. Dies zeigt die vom BMELV in Auftrag gegebene Sektorstudie „Untersuchung des Innovationssystems der deutschen Landwirtschaft“ der Humboldt-Universität Berlin. Die Studie hat unter anderem Defizite bei der Umsetzung von Innovationen im landwirtschaftlichen Sektor festgestellt. Viele Forschungs- und Entwicklungsprojekte erzielen zwar vielversprechende Ergebnisse, bleiben dann aber vor der Markteinführung stecken. Dafür gibt es verschiedenen Gründe, vor allem sind dies fehlendes Kapital bei der Markteinführung und fehlende Demonstration unter Praxisbedingungen.
Ein wesentliches Element der Innovationspartnerschaft wird daher eine Vernetzungsstelle an der Bundesanstalt für Landwirtschaft (BLE) sein. Von dort aus soll der gesamte Prozess - von der Idee bis zur Erprobung innovativer Techniken und Verfahren in Demonstrationsbetrieben - gesteuert werden. Partner werden unter anderem die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft, das Kuratorium für Landwirtschaft und die Landwirtschaftliche Rentenbank sein. Zugleich wird die deutsche Innovationspartnerschaft eine Teilkomponente der Europäischen Initiative zu Innovationspartnerschaften.
Die Investitionsbereitschaft der deutschen Landwirte in innovative Technik ist groß. Nach einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung des Deutschen Bauernverbandes will mehr als jeder dritte Landwirt in den kommenden sechs Monaten in Landmaschinen, Wirtschaftsgebäude oder in die Hof- und Stalltechnik investieren. „Dies spricht für eine dynamische und innovative Agrar- und Ernährungsbranche mit guten Wachstumsperspektiven, die die Bundesregierung weiterhin mit einer innovationsfreundlichen und nachhaltigen Agrarpolitik stärken wird“, sagte Aigner.
Zudem hob die Ministerin die Bedeutung des Innovationsprogramms des BMELV als einen erfolgreichen Impulsgeber für mehr Innovationen in der Agrarwirtschaft und im Verbraucherschutz hervor. In dem Programm stehen im Jahr 2012 rund 34 Millionen Euro zur Förderung anwendungsorientierter Forschung im Bereich der Agrar- und Ernährungswirtschaft zur Verfügung. Die Mittel werden 2013 auf 38 Millionen Euro steigen. Empfänger dieser Fördermittel sollen Kooperation von kleinen, mittelständischen und großen Unternehmen mit Forschungseinrichtungen sein. Ziel ist, insbesondere vor dem Hintergrund der wachsenden Weltbevölkerung einen Beitrag zur Sicherung der Welternährung zu leisten und Produktionssteigerungen bei nachhaltiger und umweltschonender Flächenbewirtschaftung zu ermöglichen.