In vielen Dörfern gibt es nicht zuletzt auch wegen des demografischen Wandels leerstehende und auch baufällige Gebäude. Diese Gebäude im Ortskern beeinträchtigen das Erscheinungsbild vieler Ortschaften und verstärken die Zersiedelung der Dörfer. Die vielerorts praktizierten Ansätze, am Ortsrand Neubau- oder Gewerbegebiete auszuweisen, sind oft nur bedingt geeignet, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. "Durch Neubauten am Ortsrand gehen oft wertvolle Flächen verloren, während in den Ortskernen nicht nur Grundstücke und Gebäude, sondern oftmals auch das Dorfleben brach liegen. Innenentwicklung ist eine Daueraufgabe, der wir uns mit individuellen Ansätzen stellen müssen", sagte Bleser. Dabei könnten unterschiedliche Maßnahmen zum Ziel führen - zum Beispiel die Umnutzung bestehender Gebäude oder der geordnete Rückbau alter Substanz und die zeitgemäße Gestaltung der so gewonnenen Freiflächen. "Mit dem Wettbewerb unterstützt das Bundeslandwirtschaftsministerium Dörfer, die sich strategisch mit der Ortsgestaltung auseinandersetzen und ganzheitliche Modelle für eine gelungene Innenentwicklung erarbeiten. Mit der Novelle des Baugesetzbuches haben wir den Grundsatz 'Innenentwicklung vor Außenentwicklung' rechtlich stärker verankert, mit der Förderung des Wettbewerbs füllen wir ihn mit Leben", sagte Bleser.
Hintergrundinformation
Der Wettbewerb "Kerniges Dorf! - Ortsgestaltung durch Innenentwicklung" wurde von der Agrarsozialen Gesellschaft e. V. im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vorbereitet und durchgeführt. Insgesamt haben sich 104 Dörfer am Wettbewerb beteiligt. Die Preisträger wurden anhand der Auswertung der Bewerbungsunterlagen und einer Dorfbegehung von einer Jury ermittelt. Die Preisgelder für Beratungsmaßnahmen im Wert von insgesamt 10.000 Euro wurden von der Landwirtschaftlichen Rentenbank zur Verfügung gestellt.