Die Anerkennung und der Schutz bestehender Landrechte sowie die Notwendigkeit umfassender Flächennutzungsplanungen sind wichtiger denn je zuvor. Die Leitlinien sind das erste völkerrechtliche Instrument, das sich mit politisch sensiblen Fragen des Zugangs zu natürlichen Ressourcen befasst. Im Rahmen der Konferenz "Politik gegen Hunger" diskutiert das Bundeslandwirtschaftsministerium unter dem Motto "Land in Sicht!" die Umsetzung der Freiwilligen Leitlinien vor Ort mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aus Entwicklungsländern. Im Ergebnis der Konferenz sollen Empfehlungen stehen zur Anwendung der Freiwilligen Leitlinien in der Praxis. "Letztlich liegt es in der Hand einer jeden Regierung, die Rahmenbedingungen für sicheren und gerechten Zugang zu natürlichen Ressourcen zu schaffen", so Aigner. Die Leitlinien bieten den Staaten eine Richtschnur für die verantwortliche Ausgestaltung ihrer Gesetzgebung und Verwaltung in Bezug auf Land, Fischgründe und Wälder. Sie richten sich aber auch an andere Akteure wie den Privatsektor und die Zivilgesellschaft, unter anderem bei der Ausgestaltung von Investitionen oder bei der Überprüfung von Regierungshandeln. Die Konferenz setzt auf einen Austausch auf Augenhöhe und schafft den von Hunger Betroffenen eine Plattform, um ihr Recht auf Nahrung in den Mittelpunkt der internationalen Diskussionen zur Ernährungssicherung zu rücken.
Die Konferenz Politik gegen Hunger bietet Vertretern von Kleinbauern, Frauenorganisationen und Menschenrechtsverteidigern eine Plattform zur Diskussion. Bei vergangenen Konferenzen standen Themen im Mittelpunkt wie die Chancen eines liberalisierten Agrarhandels (2004), die Umsetzung der Freiwilligen Leitlinien zum Recht auf Nahrung (2005), die Gefahren durch die Vogelgrippe (2006) sowie die Erfordernis Guter Regierungsführung (2010).