Zu den zentralen Maßnahmen im ländlichen Raum zählen die Dorfentwicklung und die interkommunale Zusammenarbeit, mit der die EU, Bund, Länder und Kommunen Impulse für attraktive und lebenswerte Dörfer setzen. Von 2007 bis 2011 wurden so in rund 8.000 Dörfern Projekte mit einem Investitionsvolumen von über zwei Milliarden Euro unterstützt. "Nur mit attraktiven Dörfern, die mehr sind als bloße Schlafstätten, können wir lebenswerte ländliche Regionen erhalten", sagte Aigner. Entscheidend ist auch der Ausbau der Breitbandversorgung. "Mehr als zwei Drittel der Deutschen halten den Ausbau schneller Internetverbindungen auf dem Land für wichtig oder sehr wichtig. Für junge Familien oder Unternehmen ist ein schneller Internetzugang heute ebenso selbstverständlich wie Wasser oder Strom", sagte Aigner.
Bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung in den Regionen kommt zudem der Energiewende eine besondere Rolle zu. Allein die Gewinnung von Biogas sichert in Deutschland über 30.000 Arbeitsplätze. Dass die Energieerzeugung auch die Dorfentwicklung voranbringen kann, zeigt der Wettbewerb "Bioenergiedörfer 2012", der besonders gelungene Nutzungskonzepte für Bioenergie im dörflich-ländlichen Raum auszeichnet. "Mittlerweile gibt es in ganz Deutschland über 300 Bioenergiedorf-Ansätze. Diese Entwicklung zeigt, welches Potenzial regionale Energieerzeugung aus Biomasse hat. Ich bin überzeugt: Wenn wir die Energiewende engagiert anpacken, können wir einen wichtigen Beitrag für vitale und lebenswerte ländliche Räume leisten und die Regionen werden auch in Zukunft von der Energiewende profitieren", sagte Aigner. Zur Stärkung der Strukturen und der Wirtschaftskraft in den ländlichen Räumen trägt auch die Kennzeichnung von regionalen Lebensmitteln bei.
Hintergrundinformationen zum Zukunftsforum
Das 6. Zukunftsforums Ländliche Entwicklung wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz veranstaltet und findet am 23. und 24. Januar 2013 im Internationalen Congress Center Berlin statt. Mit dem breit gefächerten Programm der 23 Begleitveranstaltungen, die von der ärztlichen Versorgung über die Beteiligung der Landjugend bis hin zum kulturellen Handeln auf dem Land reichen, verspricht das Zukunftsforum viele interessante Diskussionen. Das Zukunftsforum steht im engen Zusammenhang mit der Halle 4.2, die sich mit einer neuen Gemeinschaftsschau "Lust aufs Land - gemeinsam für die ländlichen Räume" präsentiert und die Vielfalt der ländlichen Regionen, ihre Attraktivität als Wohn- und Arbeitsort sowie ihre Leistungen für die Gesellschaft darstellt. Dort werden Elemente eines typischen Dorfbildes mit Marktplatz, Kirche, Gasthaus, Dorfladen und Landwirtschaft zu sehen sein. Bei der Deutschen Vernetzungsstelle für Ländliche Räume (DVS) kann man sich über die Energiegewinnung auf dem Dorf, Vulkane in der Eifel, Bio-Höfe in Brandenburg, den demographischen Wandel und seine Folgen informieren.
Weitere Informationen finden Sie unter www.zukunftsforum-laendliche-entwicklung.de. Grafische Landkarten mit Informationen rund um die ländlichen Räume, unter anderem zu den Themen Bodennutzung, erneuerbare Energien, demografischer Wandel, Breitbandversorgung oder Landurlaub, gibt es unter www.bmelv.de/infografiken.