Der Absatz der von der Europäischen Union begünstigt abgegebenen Schulmilcherzeugnisse ist seit 1993 bis zum Schuljahr 2008/09 um knapp 72 Prozent gesunken. In Deutschland nehmen rund 6 Prozent der Schülerinnen und Schüler am EU-Schulmilchprogramm teil.
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat deshalb auf Initiative der Staatssekretärin zu einem Runden Tisch "Schulmilch" eingeladen. Neben Molkereien und einem Direktvermarkter von Schulmilch nahmen zahlreiche Verbände und Vereine sowie die Landesvereinigungen für Milchwirtschaft aus Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg und die Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz teil.
Diskutiert wurden Vorschläge, die zu einer Verbesserung des Schulmilchabsatzes beitragen könnten. Besondere Bedeutung wurde einer nachhaltigen Ernährungserziehung in den Schulen und einer stärkeren Verankerung des Themas in den Lehrplänen beigemessen. Ebenso wurde eine gemeinsame Stellungnahme der Ministerien, eine Informationsinitiative zum gesundheitlichen Stellenwert von Milch sowie die Einrichtung von Schulmilchbeauftragten in den Schulen angeregt. Intensiv wurde über einen verstärkten Einsatz von Verkaufsautomaten, insbesondere in weiterführenden Schulen, diskutiert - sowie deren Finanzierung durch Sponsoren.
Staatssekretärin Klöckner sagte zu, die Vorschläge in die weiteren Beratungen des Bundesernährungsministeriums zur Verbesserung des Schulmilchabsatzes einfließen zu lassen. Anfang 2011 soll ferner die Auswertung des Modellvorhabens "Schulmilch im Fokus" vorgestellt werden. Dieses vom BMELV finanzierte Modellvorhaben, das an rund 500 Grundschulen in Nordrhein-Westfalen durchgeführt worden ist, soll untersuchen, welche Faktoren die Nachfrage nach Schulmilch bestimmen und wie der Schulmilchabsatz verbessert werden kann.