Insgesamt hatten sich 62 Betriebe um eine Auszeichnung beworben. Der Förderpreis ist mit insgesamt bis zu 22.500 Euro dotiert. Er wird seit 2001 an Betriebe vergeben, die erfolgreich ökologisch wirtschaften und mit innovativen Konzepten überzeugen.
Die Preisträgerbetriebe 2011
Das Weingut Janson Bernhard KG in Rheinland-Pfalz erhielt den ersten Preis für die gelungene gesamtbetriebliche Konzeption. Betriebsleiterin Christine Bernhard ist es gelungen, Ökologie, Wein und Kultur perfekt miteinander zu verbinden. Um die optimale Rebe je nach Lage zu ermitteln, fanden auf dem Betrieb Sorteneignungsversuche statt, zudem wurden verschiedene pilzwiderstandsfähige Sorten angebaut. Bruchsteinmauern im Weinbergbereich, der Bau von Bienenhotels und ein aktiver Vogelschutz haben außerdem einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt geleistet. Ein weiteres Standbein des Betriebes ist das umfangreiche kulturelle Angebot für Besucher, das eng an die Weinproduktion geknüpft ist. Es reicht von Weinseminaren und Kochkursen mit Rezepten und Zutaten aus der Region bis hin zu klassischer Live-Musik und Theaterstücken. Ein Schlüssel für den Betriebserfolg ist das große gesellschaftliche Engagement der Betriebsleiterin, etwa im Pfälzer Weinbauverband, im ECOVIN-Verband und im NABU. Dabei werden unterschiedliche Interessen zum Wohle der Region vernetzt und das Image des ökologischen Weinbaus verbessert.
Ein weiterer erster Preis ging an den Betrieb Biolandhof Ellenberg in Niedersachsen für seine herausragenden Leistungen in der Züchtung, im Anbau von Bio-Kartoffeln und für den Erhalt alter Sorten. Betriebsleiter Karsten Ellenberg prüfte die Eigenschaften alter Sorten aus deutschen, schottischen und peruanischen Genbanken im Ökoanbau und verglich sie im mehrjährigen Anbau mit anderen Sorten. Aus diesen Versuchen wählte er die rund 100 besten Sorten für den Anbau aus. Durch eine intensive Vernetzung gelang es dem Unternehmen, weitere Bio-Betriebe der Region in den Anbau und die Vermarktung einzubinden und so eine hohe Wertschöpfung zu erwirtschaften. Darüber hinaus hat der Betrieb eigene Kartoffelsorten für den Bioanbau gezüchtet. Ergebnisse dieser Züchtungsarbeit sind z.B. der "Rosarote Panther" und die heutige Hofsorte "Emma". Sie verbinden die Ertragskraft moderner Sorten mit der Widerstandsfähigkeit alter, regionaler Sorten. Eine eigens gegründete Tochtergesellschaft hält zurzeit etwa 100 Sorten in einer Genbank, die Ausgangspunkt für weitere Neuzüchtungen ist.
Der zweite Preis für herausragende Leistungen in der Umsetzung eines gesamtbetrieblichen Konzepts geht an den Betrieb Bioland-KräuterGut Dworschak-Fleischmann in Bayern. Die Familiengärtnerei hat bereits 1995 auf die ökologische Produktion von Topfkräutern umgestellt und ist in diesem Bereich heute ein erfolgreiches Unternehmen mit 13 Vollzeit- und 10-20 Teilzeitarbeitskräften. Pro Jahr werden 4,5 Millionen Kräutertöpfe für den Naturkosthandel und den konventionellen Lebensmitteleinzelhandel gezogen. Das Sortiment umfasst rund 250 verschiedene biologische Kräuter. Die Gewächshäuser des Betriebs sind besonders energiesparend ausgelegt. Neben der umweltfreundlichen Produktionsweise integriert Betriebsleiterin Tanja Dworschak-Fleischmann gezielt sozial benachteiligte Menschen in den Betrieb. Zahlreiche Mitarbeiter kommen aus Berufsbildungswerken oder Behindertenwerkstätten.
Die beiden mit dem ersten Preis ausgezeichneten Betriebe erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro und das Preisgeld für den mit dem zweiten Preis gewürdigten Betrieb beträgt 7.000 Euro.
Weitere Informationen zur Preisverleihung: www.FoerderpreisOekologischerLandbau.de