Flachsbarth warb für einen intensiven Dialog zwischen den Bürgerinnen und Bürgern, den Erzeugern und den Beteiligten in der Lebensmittelkette: "Es ist gut, dass immer mehr Menschen sich Gedanken über die inneren Werte von Lebensmitteln machen, das heißt die Art und Weise der Herstellung. Wir benötigen Transparenz und einen offenen Austausch, um gegenseitige Bedürfnisse und Bedenken wahrnehmen und berücksichtigen zu können." Flachsbarth zeigte sich überzeugt, dass die BMEL-Initiative für mehr Tierwohl "Eine Frage der Haltung" auch in der Dialog-Kultur neue Wege aufzeigen werde. Am kommenden Montag kommt der "Kompetenzkreis Tierwohl", ein Expertengremium, das die Initiative begleiten wird, erstmals zusammen.
Für das gegenseitige Verständnis sei es wichtig, ein realistisches Bild der Landwirtschaft zu zeichnen. Es sei viel Arbeit, Sorgfalt und unternehmerisches Können erforderlich, um gute Lebensmittel zu produzieren und sich auf dem Markt zu behaupten. "Um gesellschaftliche und zugleich betriebswirtschaftliche Anforderungen zu erfüllen, müssen Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes preiswert, also ihren Preis wert, und nicht billig sein. Zudem sind sie zu wertvoll und kostbar, um in der Tonne zu landen", sagte Flachsbarth. Die Zahlen sind erschreckend: Elf Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgen Industrie, Handel, Großverbraucher und Privathaushalte in Deutschland jedes Jahr als Abfall. Unter dem Motto "Zu gut für die Tonne" setzt sich das BMEL seit zweieinhalb Jahren mit zahlreichen Aktivitäten dafür ein, dass Mittel zum Leben nicht im Müll landen.
Flachsbarth rief in Hannover die Bürgerinnen und Bürger auf, mit dem Einkaufskorb Entwicklungen zu beeinflussen: "Mit unseren Einkäufen entscheiden wir ganz wesentlich darüber, zu welchen Bedingungen und zu welchem Preis Lebensmittel erzeugt werden. Wer etwa höhere Standards einfordert, muss auch bereit sein, ein entsprechendes Preisbewusstsein zu entwickeln. So können sich Verbraucher mit dem Tierschutzlabel des Tierschutzbundes bewusst für Produkte entscheiden, bei deren Erzeugung hohe Tierschutzstandards garantiert werden. Wer regionale Kreisläufe unterstützen will, kann zu Produkten mit dem Regionalfenster greifen."
"Vereint in Vielfalt" lautet das Motto des diesjährigen Bürgerfestes zum Tag der Deutschen Einheit. Am Stand des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) können sich Besucherinnen und Besucher unter anderem informieren, wie man das unnötige Wegwerfen von Lebensmitteln vermeiden kann. Bei der Mitmachaktion "Wie werden Lebensmittel richtig gelagert" kann man etwa ausprobieren, wie der Kühlschrank richtig einsortiert wird. Mit einem interaktiven Zeitstrahl "Durch Land und Zeit" können Besucher sich durch 100 Jahre Ernährung, Landwirtschaft und ländliche Räume bewegen.
Wer das BMEL zum Bürgerfest in Hannover besuchen möchte: Das BMEL ist zu finden im Zelt der Bundesregierung neben dem Neuen Rathaus. Weitere Informationen zum Bürgerfest finden Sie hier: www.tag-der-deutschen-einheit.de