Bundesminister Christian Schmidt erklärte:
„Der Schutz der Honigbienen und ihrer wilden Artgenossen ist mir ein ganz besonderes Anliegen. Ihr Wert für die Natur und die Menschen ist beträchtlich: Rund 80 Prozent unserer Pflanzen müssen bestäubt werden, damit wir Obst und Gemüse ernten können. Allein der wirtschaftliche Nutzen der Bestäubungsleistung wird in Deutschland auf jährlich mindestens zwei Milliarden Euro geschätzt – einige Experten gehen sogar von bis zu vier Milliarden Euro aus.
Zum Schutz der Bienen habe ich eine Verordnung initiiert, die Neonikotinoid-haltige Beizmittel dauerhaft verbietet. Diese Verordnung schreibt meine Eilverordnung aus dem Sommer 2015 fort und ist eine Verschärfung der gültigen EU-Regeln. Mein Ziel ist es, die Verordnung noch vor der Aussaatsaison in Kraft treten zu lassen.
Mit der Gründung des Instituts für Bienenschutz setzen wir ein deutliches Zeichen zum Schutz der Biene und anderer Bestäuber. Ziele des Fachinstituts sind eine intensive Forschung und wissenschaftliche Bewertung, um den Bienenschutz weiter zu stärken. Die Aufgaben des Instituts für Bienenschutz sind vielfältig: Wir brauchen wissenschaftlich fundierte Grundlagen für eine Bienenhaltung, die aus ökologischer und ökonomischer Sicht wirklich nachhaltig ist und ausreichend Nachwuchs unter den Imkern fördert. Wir brauchen bessere Managementsysteme für die Haltung von Bienenvölkern und für die Erhaltung unserer Bestäuber. Darüber hinaus schätze ich die Expertise des JKI zur Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln für Honigbienen und andere wichtige Bestäuber. Ich erhoffe mir von der Forschung eine Versachlichung der Diskussion über die Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln und anderen Pflanzenschutzmaßnahmen.“
Dr. Georg F. Backhaus, Präsident des Julius Kühn-Instituts (JKI), erklärte: „Von der Gründung eines Bundesinstituts für Bienenschutz gehen in mehrerer Hinsicht positive Signale aus. Imker sehen, dass der Schutz von Honigbienen vor negativen Einflüssen gestärkt wird und dies auch bei Bundesentscheidungen zum Tragen kommt. Dabei wird das JKI-Institut eng mit den Bieneninstituten der Länder zusammenarbeiten, aber auch mit namhaften Universitäten und Hochschulen. Im Bereich der Agrarökologie werden nicht allein die Honigbiene, sondern auch Wildbienenarten und Hummeln und deren Schutz im Fokus des neuen Instituts stehen. Für die Landwirtschaft wollen wir Ökosystemdienstleistungen der Bienenarten aufzeigen und nutzbar machen. Wir möchten mit unserer unabhängigen Forschung gewährleisten, dass landwirtschaftliche Produktion möglich ist und gleichzeitig Bestäuber nicht gefährdet werden.“
Fotos von der Veranstaltung können Sie voraussichtlich ab 15.00 Uhr unter www.bmel.de/pressebilder herunterladen.
Hintergrund:
Das Institut für Bienenschutz ist am Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen angesiedelt (www.julius-kuehn.de). Sitz des neuen Instituts ist Braunschweig, der Bereich Rückstandsanalytik ist am Standort Berlin-Dahlem.