Dazu erklärt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt:
„Auch in dieser Wettbewerbsrunde können wir wieder herausragende Beispiele für eine gelungene Innenentwicklung auszeichnen. Die Sieger haben es auf beeindruckende Art und Weise geschafft, zukunftsfähige Ideen und Konzepte für die Gestaltung ihrer Ortskerne als Zentrum des dörflichen Lebens zu entwickeln. Dafür gebührt ihnen größte Anerkennung.“
Um die unterschiedlichen Voraussetzungen der Dörfer berücksichtigen zu können, wird der Titel “Kerniges Dorf!“ in fünf verschiedenen Kategorien verliehen, die anhand der Einwohnerzahl sowie weiterer sozioökonomischer Aspekte gebildet wurden. Jedes der ausgewählten Sieger-Dörfer erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. Die folgenden Dörfer hat die Fachjury als Sieger ausgewählt:
Kerniges Dorf Weyarn, Landkreis Miesbach, Bayern, Kategorie Kernig und stabil: große Dörfer. Die Gemeinde im Einzugsgebiet von München setzt trotz Zuzugsdruck auf Innenentwicklung. Dazu wurden Flächen in Ortslage für die Schaffung von Wohnraum für Familien und seniorengerechte Wohnangebote genutzt und so das Wachstum nach innen gelenkt. Die Maßnahmenentwicklung und -umsetzung basiert auf einer institutionalisierten und strukturierten Bürgerbeteiligung.
Kerniges Dorf Nebelschütz, Landkreis Bautzen, Sachsen, Kategorie Kernig und stabil: kleine Dörfer. Das kleine Dorf im sorbisch-sprachigen Teil der Oberlausitz hat seine Ortsmitte durch Gemeinschaftseinrichtungen und neu gestaltete Grünflächen nachhaltig entwickelt. Aus der Verbindung von öffentlichem und privatem Engagement, Kunst und Natur bleiben Traditionen, z. B. der Baukultur und der Sprache, für die Zukunft bewahrt.
Kerniges Dorf Störmede, Kreis Soest, Nordrhein-Westfalen, Kategorie Kernig im Wandel: große Dörfer. In der Gemeinde greifen zentrale Handlungsfelder wie Mobilität, Wohnen im Alter sowie Umwelt und Natur bei der Innenentwicklung ineinander und tragen so zu einer belebten Ortsmitte bei. Ein übergeordneter Dorfverein koordiniert das breite Engagement aus der Bevölkerung und führt es so für die Dorfentwicklung zusammen.
Kerniges Dorf Brachwitz und Friedrichsschwerz, Saalekreis, Sachsen-Anhalt, Kategorie Kernig im Wandel: kleine Dörfer. Die Gemeinde mit dem Ortsteil Friedrichsschwerz hat im Rahmen eines Dorfentwicklungsplans historische Gebäude mit einer zukunftsfähigen Nutzung verbunden und mit neu gestalteten Grünflächen die Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte verbessert. Das Engagement der Bevölkerung und einzelner Wirtschaftsakteure setzt wichtige Impulse für die zukünftige Entwicklung.
Kerniges Dorf Mückeln, Landkreis Vulkaneifel, Rheinland-Pfalz, Kategorie Klein und kernig. In dem kleinen Dorf findet ein umfassender Innenentwicklungsprozess statt, unterstützt durch eine weitreichende interkommunale Zusammenarbeit. Auf der Grundlage von jährlichen Bestandserhebungen konnten durch persönliche Ansprache und vielfältiges Engagement der Bevölkerung Leerstand vermieden und Gebäude durch Um- und Nachnutzungen erhalten werden.
Sonderpreise vergeben
Mit den neu eingeführten Sonderpreisen drückt die Fachjury ihre Anerkennung für Maßnahmenumsetzungen unter besonderen Rahmenbedingungen oder in einem spezifischen Handlungsfeld aus. Die fünf Sonderpreise erhalten:
Markt Wiesenttal, Landkreis Forchheim, Bayern, für die gelungene Innenentwicklung kombiniert mit der Anpassung an einen zeitgemäßen Tourismus.
Schweinsdorf, Landkreis Ansbach, Bayern, für die langfristige Umsetzung von Innenentwicklungskonzepten mit dem Leitsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“.
Dudensen, Region Hannover, Niedersachsen, für die Ortskerngestaltung, getragen von einer Verantwortungsgemeinschaft aus der Mitte der Bevölkerung.
Stotel, Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen, für die Schaffung einer sozialen Mitte als Reaktion auf einen städtebaulichen Missstand.
Breetz, Landkreis Prignitz, Brandenburg, für die Wiederbelebung eines kleinen Dorfes, dem der komplette Leerstand drohte.
Die Preisverleihung durch das BMEL findet während des Abendempfangs des 11. Zukunftsforums Ländliche Entwicklung im Rahmen der Internationalen Grünen Woche 2018 statt.
In einer Broschüre des BMEL zum Wettbewerb werden die 22 Finalisten des Wettbewerbs ausführlich dargestellt. Weitere Informationen erscheinen auf der Internetseite des BMEL sowie der Agrarsozialen Gesellschaft.
Kontakt:
Geschäftsstelle “Kerniges Dorf!“
c/o Agrarsoziale Gesellschaft e. V.
Kurze Geismarstraße 33, 37073 Göttingen
Telefon: 0551 / 49 709 – 32, Fax: 0551 / 49 709 – 16
kerniges-dorf@asg-goe.de
www.bmel.de/kerniges-dorf