Alljährlich treffen sich die Chefveterinäre der mehr als 170 Mitgliedsländer zu einer einwöchigen Generalversammlung. Sie bietet das Fachforum für die Diskussion über aktuelle Aufgaben und die Fortschreibung der Standards. Mit Staatssekretärin Flachsbarth nahm erstmals eine politische Entscheidungsträgerin aus Deutschland an der Generalversammlung teil. Sie blickt aus eigener Erfahrung als Tierärztin auf die Arbeit der OIE im Bereich der Tiergesundheit und des Tierschutzes.
Die OIE wurde 1924 in Paris als zwischenstaatliche Einrichtung gegründet. Anlass war die dringende Notwendigkeit, die katastrophalen wirtschaftlichen Auswirkungen von Tierseuchen wie der Rinderpest und der Maul- und Klauenseuche einzudämmen. Dies war und ist auf einzelstaatlicher Ebene nicht möglich. Heute befasst sich die OIE mit einem breiten Spektrum an Aufgaben mit dem Leitziel, die Tiergesundheitslage in der Welt zu verbessern. Dies ist auch ein Beitrag zur Ernährungssicherung für die wachsende Weltbevölkerung. 1995 wurden die Leitlinien der OIE zur Diagnostik und Bekämpfung der wichtigsten Tierseuchen von der Welthandelsorganisation WTO als internationale Referenzstandards anerkannt. Sie sind damit auch maßgeblich für tiergesundheitliche Schutzmaßnahmen beim Handel.