In Lebensmitteln sind viele Rohstoffe verarbeitet. Jedes Kilogramm Lebensmittel, das verschwendet wird, erhöht indirekt den Druck auf die weltweiten Rohstoff-Märkte. "Wir müssen den leichtfertigen Umgang mit Lebensmitteln angehen und dafür werben, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher Lebensmitteln wieder mehr Wertschätzung entgegenbringen", sagte Bleser. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat deshalb bereits vor mehr als einem Jahr die Initiative "Zu gut für die Tonne!" ins Leben gerufen. Die Internetseite www.zugutfuerdietonne.de und eine kostenlose App für Smartphones geben Tipps zum Einkauf und zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln. Außerdem erhalten die Nutzer unter anderem auch von 50 Sterneköchen und Prominenten Rezepte zur Resteverwertung. Im Rahmen der Kampagne hat das Bundesministerium außerdem zahlreiche Aktionen gestartet, die aktiv zu einer Verminderung der Lebensmittelabfälle beitragen. "Gemeinsam mit den Tafeln, dem Handel, den Kirchen, Großküchen, Slow Food und den Landfrauen ist in Deutschland ein breites gesellschaftliches Bündnis entstanden, das aktiv zu einem nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln beiträgt", sagte Bleser. Darüber hinaus begrüßt das Ministerium entsprechende internationale Vorstöße wie etwa die jüngst in Bangkok gestartete Initiative der Welternährungsorganisation FAO, mit der Lebensmittelverluste durch Aufklärungs- und Schulungsmaßnahmen reduziert werden sollen.
Beim Perspektivforum betonte Bleser die Schlüsselfunktion der Landwirtschaft für die Sicherung der weltweiten Ernährung. "Heute haben wir ein Verteilungsproblem. Um die wachsende Bevölkerung auch 2050 noch ernähren zu können, muss die landwirtschaftliche Erzeugung nach Schätzung der FAO um rund zwei Drittel gesteigert werden", sagte Bleser. Daher habe das Bundeslandwirtschaftsministerium seit dem Jahr 2002 mit über 97 Millionen Euro 77 Projekte gefördert. Damit nachhaltige Veränderungen angestoßen werden können, ist Aus- und Weiterbildung ein wichtiger Schwerpunkt.
Weitere Themen des Perspektivforums Nachhaltigkeit waren die für den Verbraucher häufig kaum übersehbare Anzahl an Labels bei der Nachhaltigkeitszertifizierung von Produkten, die Arbeits- und Produktionsbedingungen in Entwicklungsländern sowie Fragen des Klimaschutzes und des ökologischen Landbaus.