"Die Probleme der Ernährungssicherung in Afrika lassen sich langfristig nur durch eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion lösen. Hierzu müssen die Regierungen der Industrieländer und Afrikas künftig auf Augenhöhe eng und partnerschaftlich kooperieren. Ein Schlüssel liegt in der Vermittlung von modernen und nachhaltigen Produktionsverfahren und dem Transfer von landwirtschaftlichem Knowhow", sagte Bleser. Investitionen in Beratung, Ausbildung sowie Agrarforschung seien dabei genauso wichtig wie das Recht auf eigenes Land.
Das neue Ausbildungszentrum wird etwa 200 Kilometer südöstlich von Addis Abeba eingerichtet. Mehr als zwei Millionen Euro stehen zur Verfügung, um äthiopische Fachkräfte in modernen landwirtschaftlichen Produktionsverfahren, der Maschinenanwendung und in der Unternehmensführung zu schulen. Zielgruppe des Projekts sind Landwirte sowie das Personal von Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen. Das Projekt wird gemeinsam mit deutschen Unternehmen durchgeführt, die einen Teil der Projektkosten tragen sowie Maschinen, Saatgut und Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stellen.
Bleser kündigte bei seinem Besuch weitere Projekte in der Region an. So soll die äthiopische Landwirtschaft im Saatgutbereich und insbesondere in der Pflanzenzüchtung unterstützt werden. Hierzu werden seitens des BMELV kurzfristig Mittel bereit gestellt, um die bäuerliche Saatgutproduktion noch in diesem Jahr zu unterstützen. Mittelfristig soll zudem die Entwicklung trockentoleranter Pflanzensorten gefördert werden. Dazu wird rund eine weitere Millionen Euro bereit gestellt. "Im engen Schulterschluss mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit wollen wir landwirtschaftliches Fachwissen stärker in die Entwicklungszusammenarbeit einbringen", sagte Bleser.