"Ich freue mich, dass sich auch in Bayern immer mehr Heime von ehrenamtlichen Gutachterinnen und Gutachtern des Heimverzeichnisses bewerten lassen. Damit zeigen die teilnehmenden Altenpflegeeinrichtungen in Bayern, dass für sie Respekt, Rücksichtnahme und Intimsphäre keine Fremdworte sind", sagte Bundesverbraucherministerin Aigner.
"Wir alle wollen im Alter gut gepflegt werden. So wichtig und unverzichtbar die Prüfungen durch unsere Profis der bayerischen Heimaufsicht sind, so wertvoll können daneben die Beurteilungen der Lebensqualität eines Heimes durch engagierte Ehrenamtliche sein. Denn für die Betroffenen und ihre Angehörigen sind in dieser Lebenssituation neben den fachlichen Gesichtspunkten natürlich auch die ,Wohlfühlfaktoren' besonders bedeutend", so Bayerns Sozialministerin Haderthauer.
In der Online-Datenbank www.heimverzeichnis.de finden Senioren und ihre Angehörigen fast alle Heime nicht nur schnell und sortiert nach Regionen.
Sie erhalten außerdem zugleich Informationen, ob Heime ihren Bewohnerinnen und Bewohnern geprüfte Lebensqualität bieten. Diese Heime sind mit dem "Grünen Haken" markiert. Jedes Heim kann zudem kostenfrei ausführliche Angaben zu Platzangebot und Ausstattung, Infrastruktur im Heim und der Umgebung, Verpflegung und Betreuung einfach und zeitsparend eingeben.
Das Bundesverbraucherministerium fördert das Projekt www.heimverzeichnis.de, um Verbraucherinnen und Verbrauchern langfristig eine bundesweite unabhängige Datenbank zur Suche nach Altenpflegeeinrichtungen mit hoher Lebensqualität zur Verfügung zu stellen. Mit schätzungsweise 3,36 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland im Jahre 2030 wird daher die Frage der Lebensqualität in Altenpflegeeinrichtungen für immer mehr Menschen eine größere Rolle spielen. Über 9400 Einrichtungen sind mit ihren Kontaktdaten in dem Verzeichnis aufgeführt, davon sind knapp 1300 Heime mit dem Grünen Haken für ihre Verbraucherfreundlichkeit ausgewiesen.
Durchgeführt wird das Projekt von der Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn- und Betreuungseinrichtungen im Alter und bei Behinderung (BIVA) e. V., der einzigen bundesweiten Interessenvertretung von Heimbewohnern. Die 121 Prüfkriterien wurden unter der wissenschaftlichen Leitung des Institutes für soziale Infrastruktur (ISIS) unter Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern der Bundesorganisationen der Heimträger, der Pflegekassen, des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen und der Verbraucherverbände erarbeitet. Konzeptionelle Grundlage bilden die WHO-Kriterien für die Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen, die Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen, das Grundgesetz, das Sozialgesetzbuch sowie das jeweilige Heimgesetz des Landes. Als Mindestanforderung für die Auszeichnung eines Heimes mit dem "Grünen Haken" müssen die Pflegeinrichtungen in den Bereichen Autonomie, Menschenwürde und Teilhabe jeweils mindestens 80 Prozent der Prüfkriterien erfüllen.