So haben die rund 100 Einwohner in einem Dorf in Bayern beispielsweise alle wichtigen Einrichtungen vom Markplatz über die Vereinsgaststätte und die Jagdhütte bis hin zum Volleyballfeld ohne öffentliche Zuschüsse selbst eingerichtet. Ein anderes Dorf in Rheinland-Pfalz konnte seine alten Fachwerkhäuser fast vollständig erhalten und für jedes Gebäude eine sinnvolle Nutzung finden. Unter dem Leitmotto "Wein" wurde von Winzern ein Klettersteig an der Mosel geschaffen. Er lockt nun zahlreiche Touristen ins Dorf.
"Mit dem Wettbewerb zeichnen wir nicht nur Dörfer aus, sondern vor allem die engagierten Menschen, die dort leben. Bürgerinnen und Bürger, die über den eigenen Tellerrand schauen und Verantwortung übernehmen - beispielsweise in Vereinen, bei der Freiwilligen Feuerwehr oder im Ehrenamt. Diese Menschen haben die Bedeutung einer lebendigen Dorfgemeinschaft für eine erfolgreiche ländliche Entwicklung erkannt. Das zeigt Weitsicht und verdient Anerkennung", sagte Aigner.
Insgesamt hatten 3.330 Dörfer an dem Wettbewerb des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) teilgenommen. Davon kamen 30 Dörfer in die Endrunde. Über drei Wochen lang war eine Bewertungskommission von Dorf zu Dorf gereist, um die Teilnehmer miteinander zu vergleichen. Dabei wurden unter anderem die Entwicklungskonzepte, wirtschaftliche Initiativen, soziale und kulturelle Aktivitäten, Bau- und Grüngestaltung sowie die ökologische und die wirtschaftliche Gesamtsituation bewertet. Die aktive Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an der Planung und Gestaltung des Dorfes und seiner Umgebung war ein weiteres wichtiges Kriterium.
Die beiden Vorsitzenden der Bewertungskommission, Dr. Reinhard Kubat (Landrat in Waldeck-Frankenberg, Hessen) und Michael Pelzer (1. Bürgermeister Weyarn, Bayern) sind sich einig: "Die Menschen in den Dörfern kennen ihre Rahmenbedingungen und Notwendigkeiten selbst am besten. Sie haben mit eindrucksvollen Beispielen gezeigt, wie viel sie dazu beitragen können, die technische, soziale und kulturelle Infrastruktur weiterzuentwickeln und die Belange von Mensch, Wirtschaft, Natur und Umwelt miteinander in Einklang zu bringen."
In der Bundesbewertungskommission waren neben Mitarbeitern des BMELV folgende Einrichtungen und Verbände vertreten: Bundesamt für Naturschutz, Deutscher Naturschutzring, Deutsche Gartenbaugesellschaft, Deutscher Landkreistag, Deutscher Städte- und Gemeindebund, Deutscher Bauernverband, Deutscher Landfrauenverband e.V., Zentralverband Gartenbau e.V., Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V., Verband der Gartenbauvereine e.V., Zentralverband des Deutschen Handwerks, Bund Deutscher Landschaftsarchitekten sowie der Bund Heimat und Umwelt.
Die Siegerehrung findet auf der Internationalen Grünen Woche 2011 in Berlin statt. Weitere Hintergrundinformationen zum Dorfwettbewerb 2010 gibt es im Internet unter www.dorfwettbewerb.bund.de.
Die Preisträger der Kategorien Gold, Silber und Bronze:
Gold:
Haidenkofen (Bayern), Niederaudorf (Bayern), Wiesenburg/Mark (Brandenburg), Dötlingen (Niedersachsen), Waffensen (Niedersachsen), Niederhelden (Nordrhein-Westfalen), Ediger-Eller (Rheinland-Pfalz), Kirchbach (Sachsen).
Silber:
Billafingen (Baden-Württemberg), Neunkirchen (Baden-Württemberg), Steinbach a.d. Haide (Bayern), Sulzfeld a. M. (Bayern), Picher (Mecklenburg-Vorpommern), Harkebrügge (Niedersachsen), Elsoff (Nordrhein-Westfalen), Keppeln (Nordrhein-Westfalen), Lieberhausen (Nordrhein-Westfalen), Oeynhausen (Nordrhein-Westfalen), Waldfeucht (Nordrhein-Westfalen), Rodt u. Rietburg (Rheinland-Pfalz), Rumbach (Rheinland-Pfalz), Rosenbach (Sachsen), Droyßig (Sachsen-Anhalt), Schenefeld (Schleswig-Holstein).
Bronze:
Kleinern (Hessen), Schönstadt (Hessen), Duchroth (Rheinland-Pfalz), Bietzen (Saarland), Weddersleben (Sachsen-Anhalt), Langenwolschendorf (Thüringen).