Für lebenswerte ländliche Räume braucht es laut Friedrich Dörfer mit Zukunftsperspektiven - für Familien und Betriebe, für junge wie für ältere Menschen. Dafür müssten Bürger, Politik und Verwaltung an einem Strang ziehen. So könnten ein aktives Gemeinschaftsleben in Vereinen und Verbänden oder die Sicherstellung von Mobilität, Erwerbsquellen und Einzelhandelsgeschäften das Dorfleben und die Lebensqualität ebenso bereichern wie der Ausbau der Breitbandversorgung und die Ausweitung von Betreuungsangeboten. Insgesamt waren am Freitag rund 2300 engagierte Bürgerinnen und Bürger aus den Siegerdörfern nach Berlin gekommen, um die Gold-, Silber- und Bronzemedaillengewinner mit einem Dorffest in der Hauptstadt zu feiern. "Für diejenigen, die wissen wollen, wie wir in Deutschland noch besser leben können, lohnt sich ein Blick in unsere Dörfer", sagte Friedrich.
Hintergrundinformationen zum Dorfwettbewerb
Der Bundeswettbewerb wurde vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ausgelobt und steht traditionell unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Er geht auf die 1960er Jahre zurück. Vom einstigen "Blumenschmuckwettbewerb" hat er sich zu einem Instrument der ganzheitlichen Dorfentwicklung gewandelt, in dem die individuellen Ausgangsbedingungen und kulturellen Traditionen eines jeden Dorfes sowie die Nachhaltigkeit bei der Gestaltung der Zukunft eine wesentliche Rolle spielen. Der Fokus liegt heutzutage auf dem bürgerschaftlichen Engagement zur ökonomischen, sozialen und ökologischen Entwicklung der Dörfer insbesondere unter Berücksichtigung des demografischen Wandels. Aus allen Bundesländern hatten Gemeinden und Gemeindeteile mit überwiegend dörflichem Charakter bis 3000 Einwohner am 24. Bundeswettbewerb teilgenommen. In den Kreis-, Regional- und Landeswettbewerben qualifizierten sich 24 Dörfer für die Endrunde. Im Juni 2013 reiste eine Bewertungskommission fast drei Wochen von Dorf zu Dorf. Dabei wurden Leitbild und Entwicklungskonzepte, wirtschaftliche Entwicklung und Initiativen, soziale und kulturelle Aktivitäten, die Bau- und Grüngestaltung sowie das Dorf in der Landwirtschaft bewertet. Ein ausschlaggebendes Kriterium war dabei die aktive Beteiligung der Bürger an der Planung und Gestaltung des Dorfes und seiner Umgebung.
Die Preisträger des 24. Bundeswettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft":
GOLD: Bohlsen (Niedersachsen), Dechow (Mecklenburg-Vorpommern), Mengsberg (Hessen), Mürsbach (Bayern), Oberlangen (Niedersachsen), Sommerach (Bayern), Thier (Nordrhein-Westfalen), Rammenau (Sachsen), Ueberau (Hessen).
SILBER: Böbing (Bayern), Füchtorf (Nordrhein-Westfalen), Heid (Nordrhein-Westfalen) Oberveischede (Nordrhein-Westfalen), Ottersheim (Rheinland-Pfalz), Pretschen (Brandenburg), Steinmauern (Baden-Württemberg), Steutz (Sachsen-Anhalt).
BRONZE: Gerlfangen (Saarland), Großbundenbach (Rheinland-Pfalz), Kerpen/Eifel (Rheinland-Pfalz), Neustadt/Harz (Thüringen), Tylsen (Sachsen-Anhalt), Vossenack (Nordrhein-Westfalen), Witzeeze (Schleswig-Holstein).
Weitere Informationen und Fotos finden Sie im Internet unter www.dorfwettbewerb.bund.de.