Die Ergebnisse der Erhebung im Einzelnen: Im Durchschnitt beträgt der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen in den Schadstufen 2 bis 4 etwa 27 Prozent. Im Jahr 2008 lag der Anteil bei 26 Prozent. Der Anteil ohne Verlichtung betrug 2009 rund 36 Prozent (2008: 31). Die mittlere Kronenverlichtung ist leicht von 20,4 auf 19,7 Prozent zurückgegangen.
Die Einschätzung der Kronenverlichtung erfolgt im Vergleich zu einem vollbenadelten bzw. vollbelaubten gesunden Exemplar der jeweiligen Baumart auf einer Schadstufenskala von 0 bis 4. Die Schadstufen 2, 3 und 4 werden dabei der Kategorie "deutliche Kronenverlichtungen" zugeordnet.
Die Hauptbaumarten haben sich wie folgt entwickelt:
- Bei der Fichte ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 30 auf 26 Prozent zurückgegangen. Auch die mittlere Kronenverlichtung ging gegenüber dem Vorjahr von 20,8 auf 19,4 Prozent zurück.
- Auch die Kiefer hat sich gegenüber dem Vorjahr erholt. Der Anteil deutlicher Kronenverlichtungen beträgt 13 Prozent (2008: 18). Die mittlere Kronenverlichtung ging von 18,9 auf 15,8 Prozent zurück.
- Bei der Eiche ist der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen von 52 auf 48 Prozent zurückgegangen. Die mittlere Kronenverlichtung ging ebenfalls zurück, von 28,3 auf 26,5 Prozent.
- Nur bei der Buche stieg der Anteil der deutlichen Kronenverlichtungen innerhalb eines Jahres um 20 Prozentpunkte auf 50 Prozent. Das ist ein ähnlicher Anstieg wie er 2004 als Reaktion auf den trockenen und heißen Sommer 2003 zu verzeichnen war.
Die mittlere Kronenverlichtung hat sich dagegen von 22,0 auf 27,0 Prozent erhöht.
Ursache für das vergleichsweise schlechtere Abschneiden der Buche war der üppige Behang mit Bucheckern. Die Buchensamen sind eine entscheidende Grundlage für den Nachwuchs im Wald und die Anpflanzung neuer Waldbestände. Die Samenbildung geht bei der Buche aber teilweise auch zu Lasten der Belaubung. Zudem sorgte ein trockener August mit überdurchschnittlichen Temperaturen dafür, dass die Blätter schneller vertrockneten und abfielen. Ungewöhnlich ist die Häufung der guten Samenjahre der Buche im letzten Jahrzehnt.
Da die Fruchtbildung dieser Baumart von der Sommertemperatur des Vorjahres mitbestimmt wird, liegt ein Zusammenhang mit dem Klimawandel nahe.
"Besonders durch den Klimawandel wird der Schutz und die sinnvolle Nutzung unserer Wälder immer wichtiger. Die Wälder leisten einen bedeutsamen Beitrag zum Klimaschutz. Mit 330 Kubikmetern Holz pro Hektar gehört der deutsche Wald zu den vorratsreichsten CO2- Speichern in Europa", sagte Aigner. In der ober- und unterirdischen Biomasse (Holz, Laub/Nadeln und Wurzeln) sind 1,2 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gebunden. Wird der Waldboden in die Rechnung einbezogen, erhöht sich der Kohlenstoffspeicher um fast eine weitere Milliarde Tonnen.
Durch die Speicherung von Kohlenstoff in langlebigen Holzprodukten wird die positive Klimawirkung der Wälder weiter verstärkt. Jeder Kubikmeter Holz enthält etwa 0,3 Tonnen Kohlenstoff, der in Gebäuden und Produkten wie Möbeln jahrzehntelang gebunden ist. Holz kann dabei energieintensive Materialien ersetzen und Treibhausgasemissionen, die bei der Produktion anderer Materialien entstehen, in erheblichem Ausmaß einsparen. Hinzu kommt die energetische Verwendung von Holz, die einen wichtigen Beitrag zur Verringerung fossiler Brennstoffe leistet. Die deutsche Forst- und Holzwirtschaft trägt somit bedeutsam dazu bei, dass die von der Bundesregierung beschlossenen Reduktionsziele für Treibhausgasemissionen eingehalten werden können. Die Wälder für den Klimawandel zu rüsten, ist eine wichtige Zukunftsaufgabe, bei der die Forstwirtschaft der Unterstützung bedarf. Bundesministerin Aigner fordert zu diesem Zweck die Einrichtung eines Waldklimafonds, der aus einem Teil der Emissionshandelserlöse gespeist wird. Eine ausführliche Darstellung können Sie dem Internet entnehmen: www.bmelv.de/waldzustand