Vor allem Fragen des Tierwohls und Umweltaspekte nahmen großen Raum bei der Veranstaltung ein. "Das sind Themen, die in der Gesellschaft kritischen Wiederhall finden. Hier müssen wir die Gesellschaft mitnehmen. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher befürchten, dass in größeren Betrieben Abstriche beim Umwelt- und Tierschutz gemacht werden. Dass das nicht der Realität entspricht, ist vielen nicht bekannt", sagte Bleser im Hinblick auf die aktuelle Diskussionen um die moderne Landwirtschaft.
Handlungsbedarf bestehe laut Bleser dennoch. Als ein Beispiel nannte er die vor kurzem vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gestartete Tierwohlinitiative, die unter dem Motto "Eine Frage der Haltung - Neue Wege für mehr Tierwohl steht. Ziel der Initiative ist es, die Haltungsbedingungen für landwirtschaftliche Nutztiere weiter zu verbessern und noch stärker an die Bedürfnisse der Tiere anzupassen. Die vorgelegten Eckpunkte beinhalten ein umfangreiches Maßnahmenpaket, deren Schwerpunkt auf der Nutztierhaltung liegt. "Wir wollen uns am Wohl des einzelnen Tieres orientieren. Gemeinsam mit allen Beteiligten muss es uns gelingen, praktikable Konzepte zu entwickeln, damit wir so rasch wie möglich etwa auf nicht-kurative Eingriffe wie das Schwänzekupieren bei Ferkeln, das Enthornen bei Kälbern oder das Schnabelkupieren bei Legehennen verzichten können", erklärte der Staatssekretär. "Dabei muss die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Nutztierhaltung im Vordergrund stehen. Eine Produktionsverlagerung in Länder mit niedrigem Tierschutzniveau hilft den Tieren nicht", so Bleser.
Auch in Bezug auf die Umwelt, so Bleser, sind Anpassungen notwendig. "Richtig angewendet, führen Düngemittel die mit der Ernte entzogenen Nährstoffe dem Boden wieder zu und Pflanzenschutzmittel sichern die Qualität der Ernte. Aber mit Blick auf den Zustand der Gewässer müssen wir unsere Anstrengungen fortsetzen." Eine ernst gemeinte Auseinandersetzung müsse die Bereitschaft zu Veränderung einschließen, betonte der Staatssekretär und fasste zusammen: "Deutsche Lebensmittel und Agrarprodukte haben weltweit ein gutes Image bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Diesem Ruf wollen wir auch zukünftig gerecht werden."