Auch wenn die Agrarpolitik in der Vergangenheit nicht immer sofort in der Lage war, den Empfehlungen der Agrarökonomen zu folgen, so muss man doch feststellen, dass die Agrarpolitik - beginnend mit der McSharry-Reform von 1992 - substanziell neu ausgerichtet wurde. "Die Politik hat sich bewegt, und zwar sehr deutlich. Sie ist weitgehend auch Empfehlungen der Wissenschaft gefolgt. Mit dem eingeschlagenen Weg der Marktorientierung und der Entkoppelung der Direktzahlungen haben wir die Voraussetzungen für eine auch international wettbewerbsfähige Erzeugung gelegt. Wir sind heute deutlich besser aufgestellt, um uns den Herausforderungen der Zukunft zu stellen", sagte Flachsbarth.
Ziel der Agrarökonomie müsse es sein, ihre Ergebnisse und Empfehlungen bürger- und politikernah zu formulieren und sich in die öffentliche Diskussion einzumischen. Die Agrarökonomie müsse Wissenschaft auf höchstem Niveau betreiben und ihre Methoden ständig weiterentwickeln. Voraussetzung für eine qualifizierte Beratung sei zudem wissenschaftliche Exzellenz. "Wissenschaftliche Politikberatung, die gehört werden will, muss qualifiziert, zeitnah und lösungsorientiert sein. Sie darf und muss dabei auch manchmal unbequem sein", so Staatssekretärin Flachsbarth.
Zur GEWISOLA
Die 1959 gegründete Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues e.V. (GEWISOLA) verfolgt satzungsgemäß die Ziele
- die Lehre und Forschung auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften des Landbaues zu fördern,
- den Austausch von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrung zwischen den Mitgliedern der Gesellschaft sowie mit in- und ausländischen Einrichtungen ähnlichen Charakters zu pflegen und
- der Diskussion von wissenschaftlichen Problemen zu dienen.
Der Gesellschaft gehören rund 400 Mitglieder an. Diese sind vor allem in der Wissenschaft an Universitäten und Forschungsinstituten, in Verwaltung, agrarwissenschaftlichen Unternehmen sowie in der Beratung und Praxis als Agrarökonomen und Agrarsoziologen tätig.