Die Zahlen zeigen, dass sich die meisten der über 65-jährigen Menschen in Deutschland gut fühlen und selbstbestimmt im eigenen Haushalt leben. Sie sind vielfältig aktiv, besuchen Volkshochschulkurse, nutzen zunehmend das Internet und sind Spitzenreiter beim Lesen. Keine andere Altersgruppe verwendet so viel Zeit - drei oder mehr Stunden pro Woche - auf freiwilliges Engagement.
Bundesseniorenministerin Manuela Schwesig: "Die zweite Lebenshälfte ist vielfältig und vielen Menschen geht es bis ins hohe Alter gut. Ich freue mich auch, dass Frauen und Männer zwischen 55 und 65 Jahren immer häufiger erwerbstätig sein können, das steigert Unabhängigkeit und Zufriedenheit. Die noch immer bestehenden Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern und zwischen Ost und West haben wir im Blick. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Menschen die faire Chance auf ein gutes, aktives und selbstbestimmtes Leben im Alter haben."
Die Zahlen geben einen umfassenden Einblick in die Lebenswelt von Seniorinnen und Senioren in Deutschland bezüglich Demografie, Erwerbstätigkeit, finanzieller Situation, Gesundheit und anderen Bereichen wie Wohnen, Freizeitaktivitäten und ehrenamtlichem Engagement und werden durch zahlreiche Vergleiche innerhalb der Europäischen Union ergänzt.
Berufstätigkeit im Alter nimmt zu
In Deutschland beträgt der Anteil der erwerbstätigen Menschen zwischen 55 und 64 Jahren aktuell 66 Prozent. Nur in Schweden ist er mit 74 Prozent noch höher. Jedoch stieg in keinem anderen Land das Beschäftigtenniveau so deutlich wie in Deutschland. Auch die Zahl der über 65-jährigen erwerbstätigen Seniorinnen und Senioren steigt. Für 61 Prozent von ihnen ist das Einkommen ein Zuverdienst, sie leben in erster Linie von ihrer Rente, beziehungsweise ihrem Vermögen. Im EU-Vergleich verfügen deutsche Seniorinnen und Senioren über ein hohes Einkommen. Männer haben im Alter in allen EU-Staaten ein höheres Einkommen als Frauen.
Lebenserwartung steigt
Nicht nur in Deutschland, auch in den übrigen Ländern der EU werden die Menschen immer älter und viele sind mit ihrer Gesundheit zufrieden. 127 Millionen Menschen waren zum Jahresbeginn 2015 60 Jahre und älter, das entspricht einem Anteil von 25 Prozent. In Deutschland ist der demografische Wandel EU-weit jedoch am weitesten fortgeschritten. Jede vierte Person gehört zur Generation 60 plus, 2050 wird es bereits mehr als jede dritte Person sein. Frauen haben in allen EU-Staaten eine höhere Lebenserwartung als Männer. Sie sind im Alter deutlich seltener verheiratet und dafür häufiger ledig, geschieden oder verwitwet als gleichaltrige Männer. Rund die Hälfte der Menschen ab 65 Jahren (49 Prozent) in der EU lebt gemeinsam mit dem Partner beziehungsweise der Partnerin in einem Haushalt. Unter Männern dieser Altersgruppe ist der Anteil mit 60 Prozent deutlich höher als unter Frauen (40 Prozent).
Weitere Informationen und alle Zahlen "Ältere Menschen in Deutschland und der EU 2016" unter http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationsliste,did=173496.html.