Mit dem Programm "Lernort Praxis" werden angehenden Erzieherinnen und Erziehern qualifizierte Praxismentoren zur Seite gestellt. Sie sollen die Einrichtungen unterstützen und das Personal entlasten, so dass den Fachkräften genügend Raum für die pädagogische Arbeit mit Kindern und Eltern bleibt. Zudem fördert das neue Programm die Kooperation zwischen Fach(hoch)schule und Kita. Es werden ferner Ausbildungsformate unterstützt, die bisher unterrepräsentierte Personengruppen stärker ansprechen - wie Männer, Menschen mit Migrationshintergrund oder berufserfahrene Personen, die sich beruflich umorientieren wollen.
An der Umsetzung beteiligen sich bisher sieben Bundesländer: Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Ab August 2013 können dort insgesamt 76 Praxismentorinnen und Praxismentoren ihre Arbeit aufnehmen und während der dreijährigen Projektlaufzeit die Kitateams unterstützen. Jedes Projekt erhält jährlich 25.000 Euro für eine zusätzliche halbe Stelle und Sachkosten. Insgesamt stellt der Bund acht Millionen Euro zur Verfügung.
Die Stärkung der Qualität der Kindertagesbetreuung und die Gewinnung und Qualifizierung von Fachpersonal sind Teile des 10-Punkte-Programms von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder für ein bedarfsgerechtes Kinderbetreuungsangebot. Das Programm "Lernort Praxis" ist ein wichtiger Teil der Anstrengungen des Bundes, um eine gute Qualität in Kindertageseinrichtungen zu sichern.
Nach den Angaben der Bundesländer sollen im Kita-Jahr 2013/2014 voraussichtlich insgesamt rund 810.000 Kita-Plätze zur Verfügung stehen. Der Bund hat den Ausbau der für den Rechtsanspruch zusätzlichen U3-Plätze sowohl finanziell als auch qualitativ erheblich unterstützt. Mit den beiden Investitionsprogrammen und der Beteiligung an den laufenden Kosten stellt der Bund für den U3-Ausbau bis 2014 insgesamt 5,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Auch nach dem 1. August 2013 stellt der Bund sein finanzielles Engagement nicht ein. So können weiterhin Betreuungsplätze mit Bundesgeld gebaut werden. Dafür stehen zum aktuellen Zeitpunkt noch insgesamt 160 Millionen Euro aus den zwei Investitionsprogrammen des Bundes zur Verfügung. Außerdem unterstützt der Bund mit dem Auslaufen der Investitionsphase ab 2015 dauerhaft auch die Qualität der Kinderbetreuung mit jährlich 845 Millionen Euro.
Gemeinsam mit der KfW Bankengruppe hat das Bundesfamilienministerium außerdem ein Förderprogramm für den Ausbau von Kitas aufgelegt, über das Kommunen, kommunale und gemeinnützige Unternehmen, natürliche Personen und andere Investoren, die als Träger der öffentlichen oder freien Jugendhilfe bzw. als Tagespflegepersonen gem. § 3 SGB VIII betraut sind, zinsgünstige Darlehen erhalten können. Bislang konnten durch die Förderung rund 11.000 Plätze neu geschaffen und rund 1.000 Plätze gesichert werden.
Auch private Antragsteller, insbesondere Tagespflegepersonen, machen von dem Angebot zinsgünstiger Kredite Gebrauch.
Ein weiterer Baustein zum Ausbau des Betreuungsangebotes ist das Förderprogramm "Betriebliche Kinderbetreuung". Dabei erhalten Arbeitgeber vom Bundesfamilienministerium einen Zuschuss, wenn sie neue, betriebliche Kinderbetreuungsplätze einrichten. Die Förderung wird als Anschub für bis zu zwei Jahre gewährt. Je neu geschaffenem Ganztagsbetreuungsplatz werden 400 Euro pro Monat als Zuschuss zu den laufenden Betriebskosten gezahlt. Insgesamt können die Unternehmen während des Förderzeitraums eine Unterstützung von 9.600 Euro pro Betreuungsplatz erhalten.
In der kommenden Woche wird Bundesfamilienministerin Kristina Schröder sich selbst ein Bild von der Situation in den Kindertageseinrichtungen machen. Dafür besucht sie am Montag, den 29. Juli 2013 zwei Schwerpunkt-Kitas in Schwäbisch Hall und Ulm, am Mittwoch, den 31. Juli 2013 zwei Kitas in Hannover und am Donnerstag, den 1. August 2013 eine Kita in Hamburg und eine Kindertagespflege in Lübeck.
Weitere Informationen zum Thema Kindertagesbetreuung finden Sie unter www.fruehe-chancen.de.