"Eine moderne Gleichstellungspolitik muss die Unterschiede und Wechselwirkungen in den Lebensläufen von Frauen und Männern, von Mädchen und Jungen beachten", erklärt Bundesfamilienministerin Schröder. "Wir müssen deshalb die klassische Gleichstellungspolitik zu einer Politik der Chancengleichheit erweitern, die die Bedürfnisse beider Geschlechter berücksichtigt. Fakt ist: Jungs besuchen häufiger die Hauptschule und seltener das Gymnasium. Sie bleiben häufiger sitzen und verlassen häufiger die Schule ohne Schulabschluss. Deshalb werde ich einen Beirat für Jungenpolitik einsetzen, der sich mit der Frage der Chancengleichheit für Jungs befasst. Ich freue mich sehr, heute die Mitglieder des neuen Beirats Jungenpolitik vorstellen zu können. Sie werden ihre Kenntnisse und Kompetenzen einbringen, damit wir zukünftig auch Jungen optimal fördern können."
Der Beirat Jungenpolitik besteht aus Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen sowie Praktikern der Jungenarbeit. Als Experten in eigener Sache kommen sechs männliche Jugendliche hinzu. Der Beirat wird unter anderem die Lebenswelten der Jungen vor Ort erkunden und 2013 einen Abschlussbericht vorlegen.
In den Beirat berufen werden aus der Wissenschaft:
Prof. Dr. Michael Meuser - Vorsitzender der Fakultät Erziehungswissenschaft und Soziologie an der TU Dortmund Dr. Marc Calmbach Direktor - Sozialforschung am Sinus Institut Heidelberg/ Berlin Prof. Dr. Ahmed Toprak - FH Dortmund, Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften Prof. Dr. Klaudia Schultheis - Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik
Aus der Praxis:
Marc Melcher - Projektkoordinator Transferagentur "Sozialer Freiwilligendienst für Jungen" beim Paritätischen Bildungswerk (Bundesverband) Dr. Winfried Kösters - Freier Journalist, engagiert in der Jungenarbeit
Die sechs Jugendlichen, die dem Beirat als Experten in eigener Sache angehören, werden derzeit ausgewählt und anlässlich der konstituierenden Sitzung des Beirats im Februar 2011 vorgestellt.