"Gleiche Einkommensperspektiven für Frauen und Männer - davon sind wir in Deutschland leider noch immer weit entfernt", sagte Kristina Schröder, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. "Auf dem Land klafft die Lohnlücke zwischen den Geschlechtern sogar noch weiter auseinander als in der Stadt. Deshalb starten wir mit dem LandFrauenverband ein Projekt, um dieser Entwicklung entgegenzutreten. Denn der Grundsatz 'Gleiche Arbeit, gleicher Lohn' muss nicht nur für Frauen und Männer in den Städten gelten, er muss auch auf dem Land gelten."
Die Vizepräsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, Hannelore Wörz, erklärte: "Wir freuen uns, mit ganz konkreten Projekten in unserer neuen Initiative 'LandFrauenStimmen für die Zukunft' das Anliegen des Equal Pay Day's unterstützen zu können. Wir werden in Zusammenarbeit mit dem Ministerium Multiplikatorinnen schulen, die Betriebe für familiengerechte Strukturen sensibilisieren, wir fördern Wirtschaftsexpertinnen in Gremien der regionalen Selbstverwaltung und der Berufsverbände. Und wir vertiefen den begonnenen Dialog Wissenschaft und Praxis, um vor dem Hintergrund regionaler Arbeits- und Ausbildungsmärkte Leitfäden für faire Berufs- und Einkommenschancen zu erstellen und der Politik, den Betrieben und Verbänden in die Hand zu geben."
"Der Equal Pay Day ist gestartet in den großen Metropolen - Berlin, Frankfurt, Hamburg", sagte Henrike von Platen, Präsidentin der Business and Professional Women (BPW) Germany, die den Equal Pay Day in Deutschland mit Unterstützung des Bundesfrauenministeriums initiiert haben. "Dort haben schon 2008 die gut vernetzten Mitglieder des BPW erkannt, dass sich konkret etwas ändern muss, damit die Entgeltlücke in Deutschland schrumpft. Und der BPW Germany wird sich auch in Zukunft dafür einsetzen. Wir planen, Gehaltsverhandlungstrainings einzuführen und haben das Thema Frauen in Führungspositionen auf die Tagesordnung gesetzt. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dem Deutschen LandFrauenverband das Thema Entgeltungleichheit nun 'in die Fläche zu tragen'. Denn gerade in ländlichen Gebieten machen es Rollenstereotype, fehlende Betreuungsinfrastruktur und schlechtere Ausbildungsmöglichkeiten den jungen Frauen schwer, ihre Potenziale zu nutzen."
Das Programm "Entgeltungleichheit in ländlichen Räumen" wurde vom Deutschen LandFrauenverband entwickelt und wird vom Bundesfamilienministerium gefördert. Es besteht neben der wissenschaftlichen Erforschung der genauen Gründe für die erhöhte Lohnlücke auf dem Land aus zwei Projekten:
- Regionale Spezialistinnen Bundesweit qualifiziert der LandFrauenverband rund 50 Expertinnen für Entgeltgleichheit, die als Multiplikatorinnen in ihrer Region aktiv werden: Sie sensibilisieren die Personalverantwortlichen in ländlichen Betrieben dafür, dass es sich lohnt, gezielt Frauen als Bewerberinnen oder Auszubildende anzusprechen und wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert werden kann. Außerdem bieten die Multiplikatorinnen eine niedrigschwellige und professionelle Beratung für Frauen zu Fragen der Erwerbsbeteiligung, fairer Einkommensperspektiven im Lebenslauf und zu Möglichkeiten der Existenzgründung an.
- Netzwerk Wirtschaftsexpertinnen Landwirtschafts-, Handwerks- sowie Industrie- und Handelskammern spielen in ländlichen Gegenden eine wichtige Rolle. Der Frauenanteil in diesen Kammern ist jedoch bislang sehr gering. Um die Stimme der Frauen in den kommunalen und berufsständischen Gremien zu stärken, soll ein Netzwerk von Wirtschaftsexpertinnen aufgebaut werden, die in den Kammern die Frauen und ihre Interessen in der Erwerbstätigkeit vertreten.
Weitere Information zum Equal Pay Day, zum Projekt "Entgeltungleichheit in ländlichen Räumen" und zum Thema Entgeltungleichheit finden Sie unter www.bmfsfj.de und www.equalpayday.de sowie unter www.LandFrauen.info.