Mit der Preisvergabe würdigt die Jury Christiane Möbus bildnerisches Konzept: Es umfasst aktuelle Fragen wie die nach dem Zustand der Umwelt ebenso wie die nach gesellschaftlichen Prozessen. In ihren Objekten und Installationen weist Möbus realen Gegenständen neue Funktionen zu. Das hat die Fachjury überzeugt. Dieses Mal lagen mehr als 1300 Bewerbungen vor. Namenspatin des Preises ist die deutsche Malerin Gabriele Münter (1877-1962). Sie wurde durch ihre Zugehörigkeit zur Künstlergemeinschaft "Blauer Reiter" bekannt und war maßgeblich beteiligt an der Entwicklung der abstrakten Malerei. Der ihr gewidmete Preis wird vom Bundesfamilienministerium alle drei Jahre ausgeschrieben. Er ist der renommierteste Kunstpreis für Bildende Künstlerinnen in Deutschland und europaweit der erste Kunstpreis, der sich an Künstlerinnen wendet, die älter als 40 Jahre sind.
"Mit dem Gabriele Münter Preis 2010 werden zum sechsten Mal Kreativität, Weitsicht und Mut von herausragenden Künstlerinnen gewürdigt. Der Preis anerkennt zugleich, wie schwer die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerade für Künstlerinnen heute noch immer ist," so Bundesministerin Schröder.
Organisiert wird der Wettbewerb vom Frauen Museum Bonn, dem Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) und dem Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer (GEDOK). Der Preis wurde diesmal zum sechsten Mal ausgelobt. Die bisherigen Preisträgerinnen waren Thea Richter und Gudrun Wassermann (1994), Valie Export (1997), Rune Mields (2000), Ulrike Rosenbach und Cornelia Schleime (2004) und Leni Hoffmann (2007).
Die neun Mitglieder der Fachjury waren: Dr. Thomas Elsen (H2-Zentrum für Gegenwartskunst, Augsburg), Prof. Dr. Michael Fehr (Universität der Künste, Berlin), Annemarie Helmer-Heichele (Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, Bonn), Susanne Meier-Faust (Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer, Bonn), Ingrid Mössinger (Kunstsammlungen Chemnitz), Marianne Pitzen (Frauenmuseum Bonn), Dr. Beate Reifenscheid (Ludwig Museum Koblenz), Dr.Brigitte Reinhardt (Ulmer Museum) und Katharina Schöllgen(Bundesfamilienministerium).