In ihrer Eröffnungsrede betonte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig: „Luthers ‚Freiheit des Christenmenschen’ führt direkt in die Moderne: Wir verstehen das heute als Freiheit und Würde eines jeden Menschen, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Religion und sexueller Orientierung. Unsere Demokratie ist jedoch nicht selbstverständlich. Sie ist Aufgabe für uns alle. Sie muss ständig gelebt und mit Leben gefüllt werden. Mit dieser Botschaft wollen wir die Mitte der Gesellschaft erreichen und deutlich machen: Wir alle müssen uns bewegen, damit die Demokratie stark bleibt. Wer, wenn nicht wir? Wann, wenn nicht jetzt? Wo, wenn nicht hier?“
In den insgesamt sechs Foren des Kongresses geht es vor allem um die Frage, wie die demokratischen Strukturen noch gestärkt werden können: Starke Kinder – starke Jugendliche – starke DemokratieWelche Bildung braucht die demokratische Gesellschaft?Beteiligung als Erfolgsfaktor im demokratischen GemeinwesenGleichstellung als Motor der DemokratieStarke Mitte der Gesellschaft – Familie und DemokratieVielfalt als Chance – Impulse für das demokratische Miteinander
Der Kongress blickt dabei über den deutschen Tellerrand hinaus: So analysiert die Wiener Soziologin Shalini Randeria die aktuelle Situation in europäischen Staaten und weltweit. Junge Gäste aus Indonesien, Ruanda, den USA und Italien berichten, wofür sie eintreten.
Bundesfamilienministerin Schwesig erwartet interessante Ergebnisse, die die gesellschaftspolitische Diskussion über den Tag hinaus bereichern werden. Die Demokratie ist wachsenden Gefahren ausgesetzt – vor allem durch die zunehmende Polarisierung und Radikalisierung: „Rechtsextreme, gewaltbereite Islamisten, aber auch militante Linksextremisten wollen eine andere Staatsform. Sie bekämpfen die Demokratie und die Menschen, die sich für die Demokratie einsetzen, mit Hass und Gewalt. Wir müssen die Zivilgesellschaft stärker unterstützen. Dafür brauchen wir ein Demokratiefördergesetz, das das Engagement für Demokratie und Vielfalt auf Dauer absichert“, so Schwesig weiter.
Krönender Abschluss des Kongresses ist ein Musikerlebnis der besonderen Art: Das Bundesjazzorchester präsentiert am Abend unter der Leitung von Michael Villmow als Uraufführung die Neuvertonung von Luther-Chorälen. Unter dem Titel „Verley uns Frieden“ kommt es zu einer spannenden Begegnung zwischen modernem Jazz und 500 Jahre alten spirituellen Chorälen.