Auf einer Pressekonferenz heute in Berlin verdeutlichten Dr. Hermann Kues, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, und Ernst Burgbacher, Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Beauftragter der Bundesregierung für Mittelstand und Tourismus, die Unterstützung der Bundesregierung für diese Initiative.
Staatssekretär Dr. Kues: "Mädchen und Jungen in Reiseländern haben genauso einen Anspruch auf Schutz wie unsere Kinder in Deutschland. Wir wollen erreichen, dass Reisende aufmerksam sind und Missbrauch verhindern, indem sie nicht wegschauen und Vorfälle der Polizei melden. Wer aktiv wird, kann dazu beitragen, dass sexuelle Gewalt an Kindern aufgedeckt und verhindert wird."
Staatssekretär Burgbacher: "Reisende, die die Anonymität im Urlaubsland nutzen, um Kinder sexuell zu missbrauchen, begehen eine schwere Straftat. Dagegen müssen wir etwas tun. Ich begrüße das Engagement der Tourismusbranche bei diesem wichtigen Thema und hoffe, dass durch die Kampagne viele weitere Partner gewonnen werden."
Die Kampagne beruht auf zwei Säulen:
- eine länderübergreifende Aufklärungskampagne im deutschsprachigen Raum, die sich direkt an Reisende richtet, unter anderem durch einen Filmspot.
- Die Einrichtung einer polizeilichen Meldeadresse in allen drei Ländern, an die sich Reisende wenden können.
Der Filmspot "Witness - Zeuge" soll in allen drei Ländern zum Beispiel auf Flughäfen und während des Fluges, in Bahnhöfen und in Hotels gezeigt werden.
Botschaft des 45 Sekunden dauernden Spots ist: "Wir können sexuellen Missbrauch von Kindern verhindern, wenn wir nicht wegsehen." Am Ende des Filmes werden die Meldeadressen aller drei Länder im Internet eingeblendet. In Deutschland lautet die Adresse: stopp-missbrauch@bka.de <mailto:stopp-missbrauch@bka.de>
Kooperationspartner der Aktion sind die jeweiligen Familien-, Justiz- und Wirtschaftsministerien der drei Länder, Nichtregierungsorganisationen und die nationalen Reiseverbände.
Die Bundesregierung unterstützt die Initiative nachhaltig. Der Aktionsplan der Bundesregierung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung aus dem Jahr 2003 soll mit konkreten Maßnahmen weiterentwickelt werden. Ein Handlungsschwerpunkt wird der Bereich der sexuellen Ausbeutung von Kindern im Tourismus sein. Das Bundesfamilienministerium hat bereits in der Vergangenheit die Organisation ECPAT bei Schulungen vor Ort unterstützt. Bei den Schulungen werden ganz verschiedene Akteure im Tourismussektor - von Auszubildenden und Studierenden über Mitarbeiter und Führungskräfte - darüber informiert, wie sie Verantwortung gegenüber sexuell ausgebeuteten oder gefährdeten Kindern und Jugendlichen übernehmen können. In Zukunft sollen diese Fortbildungen nun auch gemeinsam mit der Schweiz und Österreich erfolgen.
Laut UNICEF werden weltweilt jährlich rund zwei Millionen Mädchen und Jungen Opfer von kommerzieller sexueller Ausbeutung.
Weitere Informationen zu dem Thema finden Sie unter www.youtube.com/... http://www.youtube.com/...> und www.epcat.de <http://www.epcat.de>.
Der Link zur aktuellen Version des Filmes mit der Meldeadresse lautet: www.drv.de/index.php?id=963 <http://www.drv.de/...>.