Für die Jugendverbände ist das Thema Nationalsozialismus ein wichtiger Bestandteil ihrer politischen Bildungsarbeit. Mit den fünf- bis siebentägigen Gedenkstättenfahrten werden sich die Jugendlichen inhaltlich mit dem Holocaust auseinandersetzen und der großen Zahl von Opfern gedenken. In den vor- und auch nachbereitenden Workshops sollen die verschiedensten Facetten des Nationalsozialismus wie Antisemitismus, Antiziganismus, Verfolgung Andersdenkender sowie das NS-Frauenbild thematisiert werden. Darüber hinaus werden sich die Jugendlichen auch mit aktuellen Themen wie dem NSU oder PEGIDA auseinandersetzen.
"Der Besuch einer Gedenkstätte gehört zur politischen Bildung. Er ist ein prägendes Erlebnis, das man nie mehr vergisst. Mit dieser Erfahrung werden viele junge Menschen ermutigt, sich politisch zu engagieren und an gesellschaftlichen Diskussionen teilzuhaben. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, diese Erinnerung in der Zukunft zu verankern", sagt Bundesjugendministerin Manuela Schwesig. Junge Menschen aus vielen unterschiedlichen Verbänden nehmen an den Gedenkstättenfahrten teil, wie der SJD - Die Falken, die DGB-Jugend, der Bund deutscher katholischer Jugend, die Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend, die Naturfreundejugend, das Jugendwerk der AWO sowie DIDF Föderation demokratischer Arbeitervereine, die Grüne Jugend, Jusos und Links Jugend solid.
Politische Jugendbildung ist eines der zentralen Handlungsfelder im Kinder- und Jugendplan des Bundes (KJP) und in der Kinder- und Jugendhilfe. Sie ist ein auf den Werten einer pluralistischen Demokratie und den Menschenrechten gründendes Angebot einer Vielfalt von Organisationen und Einrichtungen mit dem Ziel der Unterstützung und Stärkung von eigenständigem Denken und Handeln junger Menschen, der Reflexion und Erweiterung des politischen Urteilsvermögens, nicht zuletzt durch die Auseinandersetzung mit notwendigem Wissen über gesellschaftliche und politische Vorgänge.