Wir werden uns dafür einsetzen, dass Alleinerziehende selbst für Ihren Unterhalt sorgen können. Die Ergebnisse im Modellprojekt "Vereinbarkeit für Alleinerziehende" haben gezeigt, dass durch die zielorientierte Kooperation zwischen Trägern der Grundsicherung, Kammern, Verbänden, Kommunen, Jugendhilfe- und Bildungsträgern wirksame Netzwerke entstehen, die Alleinerziehenden Wege in den ersten Arbeitsmarkt eröffnen."
41 Prozent der Alleinerziehenden erhalten SGB II Leistungen. Bei Alleinerziehenden mit drei oder mehr Kindern sind es sogar drei Viertel. Vor diesem Hintergrund hatte das Bundesfamilienministerium vor etwas über einem Jahr das Modellprojekt "Vereinbarkeit für Alleinerziehende" gestartet. Bis März 2010 sind an 12 Pilotstandorten konsequent die Angebote der Arbeitsagenturen und Grundsicherungsstellen mit der bestehenden Infrastruktur vor Ort verzahnt worden.
"Über die verschiedenen Akteure im Netzwerk bietet sich die besondere Chance, den arbeitsmarktpolitisch verengten und oft eindimensionalen Blickwinkel zu erweitern und das Handlungsspektrum nachhaltig zu verbessern", sagt Prof. Dr. Claus Reis, Direktor des Instituts für Stadt- und Regionalentwicklung (ISR) der FH Frankfurt am Main, das die Pilotstandorte beraten und wissenschaftlich begleitet hat. Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus den Pilotstandorten werden im Sommer auch in einem Online-Handbuch veröffentlicht.
Von einem abgestimmten Angebot an Kinderbetreuung, Qualifizierung und Beschäftigung profitieren alle Familien. Deshalb haben die Lokalen Bündnisse für Familie in einer Entwicklungspartnerschaft "Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Alleinerziehende" das Geschehen an den Pilotstandorten von Beginn an mit verfolgt und parallel eigene Netzwerke und Projekte angestoßen. Josef Hecken lobt das gelungene Zusammenspiel zwischen Modellprojekt und den Lokalen Bündnissen für Familie: "Die Lokalen Bündnisse für Familie sind verlässliche Partner für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit einem Lokalen Bündnis im Rücken lassen sich auch Kooperationen für Alleinerziehende besser verwirklichen."
Die Bedeutung erfolgreicher Vernetzung vor Ort betonte auch Heinrich Alt, Mitglied im Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, in seinem Vortrag. "Die Beschäftigungschancen von Alleinerziehenden zu verbessern ist für uns ein wichtiges Thema, an dem die Kolleginnen und Kollegen in den Grundsicherungsstellen tagtäglich arbeiten. Wir brauchen dafür aber entsprechende Rahmenbedingungen. Das ist nicht nur ein Arbeitsmarktproblem, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Bei der Betreuung Alleinerziehender sei man daher auf verlässliche Partner und Partnerinnen angewiesen", so Alt. "Diese Partner und Partnerinnen finden wir beispielsweise in den Lokalen Bündnissen für Familie. Denn nur in lokalen Netzwerken können wir familienfreundliche Arbeitsangebote und eine gute Kinderbetreuung organisieren."
Weitere Informationen zur Unterstützung für Familien finden Sie im Internet unter Www.familien-wegweiser.de sowie unter www.bmfsfj.de.