"Die Arbeit des Runden Tisches in den vergangenen Monaten hat deutlich gemacht, wie unvorstellbar groß das Leid ist, das viele Kinder und Jugendliche durch sexuellen Missbrauch erlitten haben", erklärt die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder. "Der Zwischenbericht zeigt, dass wir mehr für den Schutz von Mädchen und Jungen vor sexueller Gewalt tun müssen. Wir können nicht länger hinnehmen, dass diese schrecklichen Taten vertuscht, verschwiegen und gedeckt werden. Die Bundesregierung unterstützt alle Anstrengungen zur Prävention, Aufdeckung und Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch. Wir werden daher insbesondere dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche in Institutionen, Einrichtungen und Verbänden besser vor Gewalt in jeglicher Form geschützt sind."
Am Runden Tisch erarbeiten Experten und Vertreter gesellschaftlicher Gruppen, Verbänden, Kirchen und aus der Politik, Empfehlungen, wie das erlittene Leid der Missbrauchsopfer anerkannt und aufgearbeitet werden kann und wie es gelingt, solche Straftaten in Zukunft zu verhindern. Dazu hat der Runde Tisch in einem ersten Schritt Mindeststandards für Einrichtungen, Institutionen und Verbände entwickelt. An diesen Standards sollen sich alle Einrichtungen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, orientieren.
"Ich werde noch in diesem Jahr den Entwurf eines Bundeskinderschutzgesetzes vorlegen", kündigt Bundesfamilienministerin Schröder an. "Darin werden wir auch zentrale Ergebnisse des Runden Tisches aufgreifen. Unter anderem wollen wir es öffentlichen Trägern in der Kinder- und Jugendhilfe zur Pflicht machen, Standards zum Kinderschutz zu entwickeln, anzuwenden und regelmäßig zu überprüfen. Aber auch beispielsweise im Sport oder im Freizeitbereich setzen wir uns dafür ein, dass die Träger verbindliche Kinderschutzstandards einführen."
Der Runde Tisch "Sexueller Kindesmissbrauch" wird seine Arbeit fortsetzen und Ende 2011 einen Abschlussbericht vorlegen.