"Die Erfahrung zeigt, dass Frauen nach einer längeren familienbedingten Erwerbsunterbrechung vor allem in Westdeutschland noch zu selten ein substanzieller Wiedereinstieg in den Beruf gelingt", sagte Kristina Schröder. "Meistens ist es doch so: Erst muss man betteln, um auf Teilzeit reduzieren zu dürfen, dann muss man betteln, um wieder Vollzeit arbeiten zu dürfen. Wir brauchen deshalb mehr vollzeitnahe Tätigkeiten und einen Anspruch auf Wiederaufstockung in Vollzeit. Beides dient der eigenständigen Existenzsicherung und der Absicherung im Alter. Ich werde deshalb gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit Frauen weiterhin und noch stärker dabei unterstützen, nach einer familiären Auszeit in ihren Beruf zurückzukehren."
"Die Herausforderungen des demografischen Wandels können nur gemeistert werden, wenn die Erwerbsbeteiligung der Frauen steigt", sagte der Vorstandsvorsitzende Frank-J. Weise. "Und auch vor dem Hintergrund des aktuellen Fachkräftebedarfs ist es ein Gebot der Stunde, die vorhandenen Potenziale nicht zu verschenken und den zumeist gut qualifizierten Wiedereinsteigerinnen die bestmögliche Unterstützung zu gewähren."
Das ESF-Modellprogramm ist ein Baustein des Aktionsprogramms "Perspektive Wiedereinstieg" der Bundesregierung, das 2008 gestartet ist. Die erste Programmphase des im März 2009 begonnenen ESF-Programms ist im Februar 2012 erfolgreich zu Ende gegangen. In dieser Zeit wurden mehr als 8.000 Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger beraten, circa 4.600 Kundinnen wurden durch die Projektträger begleitet und 71 Prozent der Teilnehmerinnen mit abgeschlossenem Projektverlauf wurden in eine Beschäftigung oder weiterführende Qualifizierung integriert.
Zudem werden die Konzepte, die sich in der Praxis besonders bewährt haben, nun von der Bundesagentur für Arbeit übernommen. Sofern sich Kooperationspartner finden, die für die Finanzierung der ersten Orientierungsphase aufkommen, finden Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger künftig bundesweit ähnlich gute Unterstützungsangebote vor wie bisher nur an den Modellstandorten. An diesen Punkten setzt die Verlängerung des mit ESF-Mitteln kofinanzierten Modellprogramms mit folgenden Schwerpunkten an:
- Verstärkte Einbeziehung des Partners als Unterstützer im
Wiedereinstiegsprozess
- Sensibilisierung der Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger für die
Schaffung von Entlastungsmöglichkeiten durch haushaltsnahe Dienstleistungen
- Kooperation mit Hochschulen zur Entwicklung passgenauer
Weiterbildungsangebote für Akademikerinnen
- Qualifizierung von Wiedereinsteigerinnen für eine
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Privathaushalten
Ein weiterer Baustein von Perspektive Wiedereinstieg ist das Lotsenportal www.perspektive-wiedereinstieg.de. Das vom Bundesfamilienministerium und der Bundesagentur für Arbeit gemeinsam getragene Portal weist den Besucherinnen und Besuchern den Weg zu Beratungsangeboten und Programmen von Bund, Ländern, Kommunen und Arbeitsagenturen. Mit dem seit Mai 2011 auf dem Internetportal freigeschalteten Wiedereinstiegsrechner www.wiedereinstiegsrechner.de können Frauen den persönlichen wirtschaftlichen Vorteil eines Wiedereinstiegs in den Beruf nach einer längeren familienbedingten Erwerbsunterbrechung berechnen.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.bmfsfj.de
www.esf-regiestelle.eu
www.perspektive-wiedereinstieg.de
www.wiedereinstiegsrechner.de