Diese und andere Fragen werden auf der gemeinsamen Konferenz des Bundesfrauenministeriums und des Auswärtigen Amtes heute (Freitag) diskutiert, die im Rahmen des deutschen Vorsitzes der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ausgerichtet wird. Der Titel des internationalen Zusammentreffens: "A Case for Inclusive Peace and Security: How to accelerate the implementation of UNSCR 1325?"
Klar ist: Die Chancen auf die Vereinbarung eines Friedensabkommens steigen nachweislich, wenn Frauen aktiv bei Friedensverhandlungen beteiligt sind. Auch ist es wahrscheinlicher, dass die getroffenen Vereinbarungen tatsächlich umgesetzt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine bereits 2015 erschienene globale Studie, die sich mit der Umsetzung der Resolution 1325 des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen befasst.
Eröffnet wird die Konferenz von Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig und Bärbel Kofler, der Beauftragten der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe.
„Vergewaltigungen und sexuelle Gewalt werden von Kriegsparteien oft als Methode zur Erniedrigung und Terrorisierung von Frauen, Mädchen aber auch von Männern benutzt. Das sind Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit", stellt Bundesfrauenministerin Manuela Schwesig klar. „Ich rufe dazu auf, Frauen gleichberechtigt an Friedensprozessen und am Wiederaufbau zu beteiligen, denn ohne Frauen ist kein Frieden zu machen."
Die Menschenrechtsbeauftragte Bärbel Kofler hob die Bedeutung der VN-Sicherheitsratsresolution 1325 für den Erhalt von Frieden in der Welt hervor: „Kein Konflikt kann dauerhaft überwunden werden, wenn die Hälfte der Bevölkerung von Friedensbemühungen ausgeschlossen ist. Deshalb ist die Sicherheitsratsresolution 1325 ein Meilenstein, nicht nur für den Schutz und die Mitwirkung von Frauen, sondern auch für die internationale Friedenspolitik."
Die Teilnehmenden der Veranstaltung untersuchen die Rolle und Erfahrungen von Frauen in Friedensmissionen und Friedensprozessen. Dabei wird diskutiert, wie Frauen in allen Phasen der Konfliktprävention und Konfliktbewältigung besser eingebunden werden können. Zudem setzen sich Expertinnen und Experten mit den Themen Gewalt gegen Frauen als Kriegstaktik und den Folgen für die Opfer, einschließlich rechtlicher Fragen, auseinander. Die Stärkung der Partizipation von Frauen in der OSZE-Region, eines der Schwerpunktthemen im Rahmen des deutschen OSZE-Vorsitzes, wird ebenfalls eine zentrale Rolle spielen.
Die ganztägige Konferenz, zu der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Verwaltung, Militär und Polizei, Zivilgesellschaft und Wissenschaft erwartet werden, wird internationale Expertinnen und Experten zu diesen Themen zusammenbringen. Sie soll Impulse schaffen für eine inklusivere und geschlechtersensiblere Friedens- und Sicherheitspolitik.