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Bätzing: Computerspiele können schulischen Erfolg gefährden Zahl der abhängigen Computerspieler steigt weltweit

Jahrestagung der Drogenbeauftragten mit Experten aus Korea, China und den USA

(lifePR) (Berlin, )
"Computerspielabhängige Jungen weisen deutlich schlechtere Schulnoten in Deutsch, Sport, Geschichte und Mathematik auf. Zudem schwänzen computerspielabhängige Jungen pro Halbjahr durchschnittlich 19 Stunden die Schule, nicht abhängige Jungen dagegen nur 10 Stunden. Besonders problematisch ist die Motivation dieser Jungen: 64 % gab Computerspielen als Motiv für das Schuleschwänzen an", erklärt Sabine Bätzing, Drogenbeauftragte der Bundesregierung.

Forscher kommen anhand einer internationalen Klassifikation für psychische Erkrankungen zu folgendem Ergebnis: 3 % der Jungen und 0,3 % der Mädchen sind computerspielabhängig. Zudem sind 4,7 % der Jungen und 0,5 % der Mädchen gefährdet, von Computerspielen abhängig zu werden.

Weiterhin spielen 16 % der 15-Jährigen Jungen täglich mehr als 4,5 Stunden am Computer. Diese Daten ermittelte das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Pfeiffer in einer repräsentativen Befragung von 15.000 Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse im Auftrag des Bundesinnenministeriums.

"Neue Medien sind eigentlich eine feine Sache und die mediale Zukunft. Exzessiv Computer spielende Jugendliche laufen aber Gefahr, Schule, Beruf und Beziehungen zu vernachlässigen und in ihrer psychischen und sozialen Entwicklung zurückzubleiben. Wenn sich fast jeder fünfte junge 'World of Warcraft'-Spieler aus dem normalen sozialen Leben weitgehend zurückzieht, müssen wir uns dieser Veränderungen stellen. Wir müssen Eltern und Lehrer unterstützen, eine Mediensucht im Frühstadium zu erkennen und wirksam zu verhindern. Die Grenzen zwischen einem modernen und normalen Umgang mit Neuen Medien und einem Suchtverhalten mit Kontrollverlust sind fließend", so Sabine Bätzing, Drogenbeauftragte der Bundesregierung. "Deshalb ist es notwendig, die Entwicklung der Computerspielsucht weiterhin genau zu beobachten und die Suchtforschung in diesem Bereich zu fördern. Wichtig ist vor allem, dass Jugendliche, aber auch Eltern, Lehrer und Freunde medienpädagogische Hilfsangebote bekommen können".

Das KFN kommt in einem Teilergebnis seiner Studie zu dem Schluss, dass jeder fünfte Spieler von "World of Warcraft" abhängig oder abhängigkeitsgefährdet ist (20,1%). Sie empfehlen daher, dieses Spiel erst ab 18 Jahren zum Verkauf freizugeben (bisher 12 Jahre). Für den Online-Verkauf gibt es bisher keine wirksame Altersbeschränkung. Auch hier sehen die Forscher Handlungsbedarf.

Weitere Informationen unter: www.drogenbeauftragte.de
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