"Eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung sind der Schlüssel für mehr Lebensqualität. Wir wollen den Menschen dabei helfen, sich in jedem Lebensbereich gesünder zu ernähren", sagte Bundesernährungsministerin Ilse Aigner. "Ein großer Erfolg ist zum Beispiel der aid-Ernährungsführerschein, den inzwischen fast 50.000 Kinder bundesweit erworben haben."
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt sagte: "Mit dem Aktionsplan wird eine nationale Strategie für gesunde Alltagsstrukturen etabliert. Das vielfältige Engagement auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene wird in einer bundesweiten Kampagne gebündelt und verstetigt. Das Ziel sind flächendeckende, nachhaltige Strukturen, die einen gesunden Lebensstil für alle Altersgruppen und in unterschiedlichen Lebenslagen ermöglichen. Zu einem gesunden Alltag gehört mehr Bewegung. Dabei bauen wir unter anderem auf der von mir gestarteten Kampagne Bewegung und Gesundheit auf."
Für den Aktionsplan werden für den Zeitraum 2008 bis 2010 durch beide Ministerien jährlich jeweils 5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Damit sollen dauerhafte, qualitätsgesicherte Angebote angestoßen, vorhandene Vorhaben besser vernetzt und neue Kooperationen angeregt werden. Die Menschen sollen in ihrem konkreten Lebensumfeld, also dort wo sie leben, arbeiten, lernen und spielen, gezielt erreicht werden.
Durch beide Ministerien werden folgende Schwerpunkte gefördert:
- 11 "Aktionsbündnisse gesunde Lebensstile und Lebenswelten" vernetzen bestehende Angebote vor Ort und bringen unterschiedliche Akteure zusammen. Durch eine engere Kooperation von Schulen und Sportvereinen kann das schulische Sportangebot attraktiver gestaltet werden. Ein Fokus liegt auf der Chancengleichheit. In den 24 KINDERLEICHT-REGIONEN erproben Zusammenschlüsse regionaler Akteure, wie Kinder gesunde Ernährung und viel Bewegung von klein auf erleben können. Der Schwerpunkt liegt auf Familien, die über die herkömmlichen Informationswege nur schwer erreicht werden können.
- Ein gelungenes Beispiel für die im Rahmen von IN FORM besonders angestrebte Bündelung der Aktivitäten von Bund und Ländern sind die Vernetzungsstellen für die Schulverpflegung. Gemeinsam entwickelt und finanziert, haben sie bereits in 13 Bundesländern ihre Arbeit aufgenommen. Die Vernetzungsstellen unterstützen und bringen diejenigen zusammen, die sich für die Verwirklichung einer gesunden Schulverpflegung und deren Verknüpfung mit der Ernährungsbildung in der Schule engagieren. Die "Zentren für Bewegungsförderung", die alle 16 Länder abdecken und von diesen unterstützt werden, geben einen Überblick über Bewegungsangebote, informieren über gute Praxisbeispiele und stehen als kompetente Ansprechpartner für Verbände, Einrichtungen sowie Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. Im ersten Jahr sollen vorrangig ältere Menschen angesprochen werden.
- Mit Modell- oder Pilotprojekten werden niedrigschwellige Zugangswege aufgezeigt, die Gesundheitsförderung im Lebensumfeld erfahrbar machen, z.B. durch Bewegungsräume für Kinder oder Spaziergruppen für ältere Menschen. Neuartige Formen der Verknüpfung von Genuss, Esskultur und Geselligkeit, verbunden mit der Motivation zu gesunder Ernährung, werden erprobt und in die Breite getragen. Es werden aber auch übergeordnete Fragestellungen wie z.B. die Qualitätssicherung bearbeitet. Die Projekte verstehen sich als Initialmaßnahmen, die von den jeweiligen Akteuren übernommen und selbständig weitergeführt werden. Hier ist die Zusammenarbeit mit großen Verbänden, wie dem Deutschen Olympischen Sportbund und anderen Beteiligten aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft zielführend.
- Um den Menschen eine gesunde Verpflegung in dem Umfeld zu erleichtern, in dem sie sich aufhalten, erarbeitet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) Qualitätsstandards für die Außer-Haus-Verpflegung. Im April 2009 sind die Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kindertageseinrichtungen erschienen. Die Qualitätsstandards für die Schulverpflegung wurden bisher rund 48.000 Schulen, Schulträgern, Kommunen und Interessenten zur Verfügung gestellt. Die Qualitätsstandards für die Betriebsverpflegung wurden von etwa 10.000 Unternehmen und Interessierten angefordert. Zusätzlich bietet die DGE Informationen, Fortbildungen und Tagungen an sowie die Möglichkeit zur Zertifizierung nach den Qualitätsstandards. Die Verbraucherzentralen, die BAGSO und die DGE stellen Seniorinnen und Senioren Weiterbildungs- und Informationsangebote zu Fragen der gesunden Ernährung zur Verfügung.
Eine Übersicht über die Vielzahl der IN FORM-Projekte sowie weitere Informationen zum Aktionsplan finden Sie unter: www.in-form.de.
Weitere Informationen unter: www.bmelv.de und www.bmg.bund.de.