Das vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Modellprojekt SKOLL motiviert Jugendliche und Erwachsene mit einem riskanten Konsum - sei es von Alkohol, Cannabis oder anderen Suchtmitteln - zu einem verantwortungsbewussten Umgang. Die Teilnehmenden sollen in einem 10-wöchigen Training befähigt werden, ihren Konsum wenigstens zu reflektieren, möglichst aber zu reduzieren und im Idealfall ganz aufzugeben.
Mit Erfolg: Es hat sich in den ersten zwei Jahren der Laufzeit des Projekts gezeigt, dass der niedrigschwellige, zieloffene Ansatz riskant konsumierende Menschen gut anspricht und eine Veränderung des Konsumverhaltens bewirkt. Besonders innovativ ist dabei der suchtmittelübergreifende Ansatz, der auch Menschen aus den verschiedensten Altersgruppen zusammenbringt.
Dazu erklärt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans:"Die ersten Ergebnisse des Projekts zeigen, dass das Training die Menschen zu einem gesundheitsbewussteren Verhalten bewegen kann. Nun gilt es, die positiven Erfahrungen mit dem SKOLL-Trainingsprogramm und seinem spezifischen suchtmittelübergreifenden Ansatz dauerhaft in der Suchtprävention in Deutschland zu verankern. Hierzu ist es notwendig, nach Auslaufen der Bundesförderung Ende Oktober 2011 die Kosten- und Leistungsträger zu einer dauerhaften Finanzierung zu bewegen."
Conrad Tönsing, Projektverantwortlicher beim Caritasverband für die Diözese Osnabrück, zeigt sich erfreut über das Interesse der Bundesdrogenbeauftragten an dem Projekt. "SKOLL ist ein wichtiger Baustein in der Frühintervention, mit dem wir die Menschen - suchtstoffübergreifend - wesentlich eher erreichen als mit bisherigen Programmen."
Hintergrund:
Das auf drei Jahre angelegte Bundesmodellprojekt SKOLL (Selbstkontrolltraining) wird seit November 2008 vom Bundesgesundheitsministerium (BMG) mit 410.000 € gefördert. 120.000 € davon sind für die wissenschaftliche Begleitung des Projekts durch die Forschungsgruppe Versorgung und Qualität in der Prävention am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf vorgesehen. Bisher wird das Projekt an 45 Suchtfachstellen in Deutschland durchgeführt; in mehr als 70 Trainings wurden zirka 700 Jugendliche und Erwachsene erreicht.