An den Gesprächen nahmen Vertreterinnen und Vertreter der Krankenhäuser, der Ärzteschaft einschließlich des Ärztinnenbundes, der Pflegenden und der Pflegeeinrichtungen, der Gewerkschaften, der Länder und des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen teil.
Dazu die Parlamentarische Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz: "Unser Gesundheitswesen steht in Zukunft vor einer doppelten Herausforderung: Einerseits steigt in einer alternden Gesellschaft die Nachfrage nach medizinischen Leistungen, andererseits sinkt die Verfügbarkeit an qualifizierten Fachkräften im ärztlichen wie im pflegerischen Bereich. Ende 2009 waren bereits rund 60 Prozent der Berufsanfänger im ärztlichen Bereich Frauen, Tendenz weiter steigend. Rund 80 Prozent der Krankenhausmitarbeiter sind weiblich. Eine ausgewogene Work-Life-Balance der beschäftigten Frauen und Männer ist daher unabdingbar. Nur so kann der notwendige medizinische und pflegerische Nachwuchs für das Gesundheitswesen gewonnen und die hier Beschäftigten langfristig an ihre Arbeitsplätze gebunden werden."
In der Sitzung wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die bestehende Probleme im Bereich Aus- und Weiterbildung aufzeigen und Lösungsvorschläge erarbeiten wird.
Es bestand Einigkeit zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Runden Tisches, dass die Krankenhäuser enorme Möglichkeiten haben, gute Rahmenbedingungen für familiengerechte Arbeitsplätze zu schaffen und diese auch verstärkt nutzen sollten. Dazu gehören beispielsweise der Ausbau von Kinderbetreuung, Wiedereinstiegserleichterungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach der Elternzeit sowie Verbesserungen in der Arbeitsorganisation.
Als eine erste vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützte Maßnahme werden Modelle der Aufgabenneuordnung und Beispiele von Krankenhäusern mit familienfreundlichen Arbeitsbedingungen auf einer Internetplattform veröffentlicht werden. Die Veröffentlichung erfolgt voraussichtlich Ende des Jahres. Hierzu fördert das Bundesministerium für Gesundheit ein Projekt, an dem die Deutsche Krankenhausgesellschaft, Vertreter des Deutschen Pflegerates, der Bundesärztekammer, des Verbandes der leitenden Krankenhausärzte, des Verbandes der Krankenhausdirektoren und ver.di mitarbeiten.
Auch für den ambulanten Bereich ist eine Internetplattform über den Austausch guter Lösungen denkbar. Darüber und über weitere konkrete Maßnahmen wird in einem Folgetreffen beraten.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.bmg.bund.de