Deutschland leistet bis Ende 2011 nicht nur einen weiteren finanziellen Beitrag, um die Phase der Kommunikation und Umsetzung der TEEB-Ergebnisse zu unterstützen. Darüber hinaus werden auch die Ökosystemleistungen in Deutschland systematisch erfasst und ökonomisch bilanziert. Ansätze zur Integration ökonomischer Werte von Ökosystemdienstleitungen in die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung werden untersucht und Empfehlungen für den Einsatz ökonomischer Instrumente zum Schutz der biologischen Vielfalt erarbeitet, zum Beispiel die Nutzung positiver und den Abbau negativer Anreize, Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen oder die Anwendung des Verursacherprinzips durch Bezahl- und Kompensationsmechanismen.
Die deutsche Delegation präsentierte verschiedene Beispiele für die Berücksichtigung und Bezahlung von Ökosystem-Dienstleistungen aus Deutschland. So ist etwa der Nutzen naturverträglicher Hochwasserschutzmaßnahmen an der Elbe, wie die Rückverlegung von Deichen und die Schaffung natürlicher Retentionsflächen, dreimal höher als deren Kosten. Zumindest, wenn nicht nur die direkt vermiedenen Hochwasserschäden betrachtet und monetär bewertet werden, sondern alle positiven Effekte, zum Beispiel die Funktion von Auen als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, als Erholungsraum für Menschen und als Filter für Schadstoffe.
Nagoya - Gaststadt der Konferenz - hat ein neues System für handelbare Entwicklungsrechte eingeführt. In diesem System können diejenigen, die bestehende Beschränkungen für Hochhäuser überschreiten wollen, die dadurch entstehenden Umweltauswirkungen durch den Kauf und den Schutz von Flächen der traditionellen Kulturlandschaft Japans ausgleichen. In Me-xiko führte die Einführung eines nationalen Systems von bezahlten Ökosystemdienstleistungen des Waldes innerhalb von sieben Jahren zu einer Halbierung der jährlichen Entwaldungsrate so-wie zum Schutz von Gewässern und Nebelwäldern mit hoher Biodiversität. Des Weiteren wurde der Ausstoß von rechnerisch 3,2 Millionen Tonnen CO2 vermieden.
Für Städte ist es von entscheidender Bedeutung, die Dienstleistungen der Natur anzuerkennen und in Entscheidungen zu berücksichtigen. Das spart Geld, stärkt die lokale und regionale Wirt-schaft, verbessert die Lebensqualität der Bewohner schafft Arbeitsplätze und schützt die Natur.
TEEB wurde von Deutschland und der Europäischen Kommission auf Vorschlag der G8-Umweltminister im Jahr 2007 initiiert und finanziert, um den ökonomischen Wert der biologischen Vielfalt und die Kosten der Naturzerstörung zu untersuchen. Die Studie unter der Leitung von Pavan Sukhdev und der Mitwirkung von Hunderten von Fachleuten aus der ganzen Welt wird unter der Schirmherrschaft des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) durchgeführt. Ein erster Zwischenbericht der TEEB-Studie wurde auf der 9. Vertragsstaatenkonferenz der CBD im Mai 2008 in Bonn vorgelegt. Im November 2009 erschien bereits der TEEB-Bericht für politi-sche Entscheidungsträger, im Juli 2010 der Bericht für die Wirtschaft und im September der Be-richt für lokale und regionale Entscheidungsträger. Eine TEEB-Homepage für Bürgerinnen und Bürger wurde zur Konferenz in Japan fertig gestellt (www.teeb4me.com).