Ruanda ist ein "hot spot" der Biodiversität und besitzt mit dem Nationalpark "Forêt de Nyungwe" den größten Bergnebelwald Ostafrikas. Durch die Suche der Bevölkerung nach Feuerholz wächst allerdings der "Nutzungsdruck" auf den Wald. Ruanda ist mit mehr als 400 Einwohnern pro Quadratkilometer extrem dicht besiedelt. Die Bevölkerung lebt zu fast 90 Prozent von der Subsistenzlandwirtschaft und nutzt Holz als zentrale Energie-quelle.
Mit dem vom BMU geförderten Vorhaben soll auf einer Fläche von 7000 Hektar rund um den Nyungwe-Nationalpark die land- und forstwirtschaftliche Produktion nachhaltiger gestaltet und intensiviert werden, um die Wälder zu schonen. Agroforstsysteme, also der Anbau von Bäumen und Sträuchern auf landwirtschaftlichen Flächen, machen die Holzentnahme aus dem Wald entbehrlich. Sie schützen zudem den Boden vor Erosion und ermöglichen die gleichzeitige Produktion von Brenn- und Nutzholz. Klimaschädliches Kohlendioxid wird in der Biomasse der Bäume und der organischen Bodensubstanz dauerhaft gebunden. Auch die Ernährungssicherheit und die Einkommenssituation der lokalen Bevölkerung verbessern sich.
Aus Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative finanziert das Bundesumwelt- ministerium Projekte zur Emissionsminderung und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Entwicklungsländern. Der Schutz des Nationalparks in Ruanda ist gleichzeitig ein Beitrag zur internationalen Initiative "LifeWeb", die Bundesumweltminister Sigmar Gabriel auf der 9. Vertragsstaatenkonferenz über die biologische Vielfalt 2008 in Bonn angestoßen hatte.